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Rückschlag für die Windkraftgegner

Der Regionale Planungsverband will die Erlaubnis für weitere Windräder in Rückersdorf erteilen. Die Stadt protestiert.

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© Symbolbild/dpa

Von Nancy Riegel

Neustadt. Der Regionale Planungsverband will, entgegen allen Protesten, im Neustädter Ortsteil Rückersdorf offiziell ein Vorranggebiet für Windkraft ausweisen, informiert Bürgermeister Peter Mühle (NfN) im jüngsten Stadtrat. Damit wäre der Weg frei für neue Windräder am Wachberg. Der entsprechende Beschluss soll kommende Woche in einer Verbandsversammlung in Dresden festgezurrt werden.

Im zweiten Entwurf des Regionalplans Oberes Elbtal wird festgeschrieben, in welche Richtung sich Flächen, Infrastruktur und Gemeinden entwickeln sollen. In dem Entwurf, der Ende 2017 veröffentlicht wurde, sind auch Flächen festgelegt, auf denen künftig Windkraftanlagen gebaut werden können. Eine davon befindet sich in Rückersdorf. Hier sollen vier Anlagen entstehen. Mit einer möglichen Höhe von 200 Metern wären diese doppelt so hoch wie die jetzigen beiden Räder. Der Planungsverband entschied sich für dieses Areal, weil hier ein hohes Windpotenzial aus westlicher Richtung vorhanden sei. Man rechnet mit einem Ertrag von zehn Gigawattstunden pro Jahr und Windrad.

Die Stadt Neustadt war, wie alle anderen Gemeinden im Oberen Elbtal, aufgerufen, sich zum Entwurf zu positionieren. Und sie lehnte die Windräder bei Rückersdorf in ihrer Stellungnahme ab. Der Landschafts- und Naturraum sowie das Ökosystem am Wachberg werden durch die Mühlen zerstört. Außerdem seien Vogel- und Fledermausarten bedroht. Mühle war damals, Anfang des Jahres, zuversichtlich, dass die Einwände Gehör finden würden. Nun scheint das Gegenteil der Fall zu sein. Der Planungsverband will die Freigabe für neue Windräder erteilen.

„Das würde die Stellungnahme der Stadt Neustadt gegen die Ausweisung des Vorranggebietes komplett negieren“, sagt Mühle. Deshalb wird er zusammen mit Vertretern aus dem Rathaus und der Rückersdorfer Bürgerinitiative „Wir für Natur“ bei der Sitzung des Planungsverbandes teilnehmen. Er habe Rederecht beantragt, informiert das Stadtoberhaupt.