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Infrarot im Zittauer Stadtbad

Die Betreiberfirma hat den Wellnessbereich umgestaltet – und nicht nur dort gibt es Veränderungen.

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© Matthias Weber

Von Mario Heinke

Zittau. Entspannt sitzt Ramona Palme in der Infrarotkabine im Zittauer Stadtbad. Front- und Rückenstrahler erwärmen ihre Haut. Die Tiefenwärme regt die Durchblutung des Gewebes, den Stoffwechsel und die Entschlackung an. Die Temperatur der Wärmestrahlung im Rücken und in der Mittelsäule wird automatisch konstant zwischen 42 und 44 Grad Celsius gehalten. Eine digitale Anzeige neben jedem Holzsitz zeigt die Dauer der Bestrahlung an. Zwanzig Minuten empfehlen Gesundheitsexperten. Die Raumtemperatur in der Kabine beträgt 30 Grad Celsius, eine Wärmebank sorgt zusätzlich für angenehme Wärme von unten.

An der Stelle, an der seit Anfang Oktober die Infrarotkabine steht, befand sich noch vor der Sommerpause eine Salzkammer. „Die Salzkammer war kein Besuchermagnet“, erklärt André Kaminsky, Bereichsleiter Badbetrieb bei der Städtischen Dienstleistungsgesellschaft (SDG) deren Verschwinden.

Die sanfte Wärme aus den Strahlern findet immer mehr Anhänger, weil sie nicht so extrem und schweißtreibend wie ein klassischer Saunabesuch ist. Sportler nutzen die Wärme der Infrarotstrahlung oft zur Regeneration, andere Besucher zur Schmerzlinderung oder auch nur zur Entspannung, erzählt der Stadtbadchef. Mit dem Einbau der Infrarotkabine ist ein alternatives Angebot im Saunabereich geschaffen worden. Besucher können jetzt zwischen der Infrarotkabine, der finnischen Sauna, dem Dampfbad, der Bio-Sauna und der Steinsauna wählen oder auch alles nacheinander nutzen.

Die Unterschiede zwischen den einzelnen Kammern bestehen in der Temperatur und in der Luftfeuchtigkeit. Kommt das Dampfbad mit 45 Grad Wärme aus, liegt die Luftfeuchtigkeit bei 95 Prozent. Die Bio-Sauna ist nichts anderes als eine schonende Variante der klassischen Sauna, bietet 60 Grad bei 40 Prozent Luftfeuchtigkeit. Der Höhepunkt in der finnischen, also der trockenen Variante ist der stündliche Aufguss. Über Wärme und Feuchtigkeit entscheidet der Gast durch die unterschiedlichen Angebote also selbst. Fakt ist: Die Infrarotkabine ist auch für Menschen geeignet, die nicht zu den trainierten Saunierern gehören, die es gar nicht heiß genug bekommen können.

Dem Erholungssuchenden stehen auch die Ruhebereiche, die Sauna-Lounge mit Bar, das Belegungs- und Warmwasserbecken und im Sommer auch der Laubengang im Freien zur Verfügung. „Die drei Stunden, die der Kurztarif bietet, vergehen in der Wellness-Atmosphäre des Hauses wie im Fluge“, verspricht Kaminsky. Wird das große Sportbecken nicht gerade von Sportvereinen genutzt, ist dessen Nutzung ebenfalls im Preis enthalten.

Die Infrarotkabine im Saunabereich ist aber nicht die einzige Veränderung im Stadtbad. Nach dem Ende der Sommerpause finden Besucher im Foyer des Stadtbades auch eine kleine Kaffeebar. Ein langer Tisch, mehrere Sitzgelegenheiten und ein Automat, der mit 11 Sorten Kaffee aus der Kaffeerösterei Waltersdorf bestückt ist, laden zum Verweilen ein. Münzen einwerfen, und schon fließt der duftende Kaffee. Den Preis des jeweiligen Getränks zeigt auch hier eine digitale Anzeige an. Für die analoge Generation steht zusätzlich eine Karte auf dem Tisch. Wer nicht auf Kaffee steht, kann sich auch ein Oberlausitzer Bauernhof-Eis gönnen.

Die Komfortsteigerung kostete die SDG, zu der das Stadtbad gehört, rund 30 000 Euro. In der Sommerpause wurde auch die Homepage des Stadtbades überarbeitet und für mobile Endgeräte fit gemacht. Dort können Öffnungszeiten und Preise jederzeit nachgelesen werden.

stadtbad-zittau.de