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Streifenpolizist schuldig gesprochen

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 45-Jährige in Bautzen einem jungen Mann einen Kniestoß ins Gesicht versetzt hatte. Fragen bleiben dennoch.

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© Jens Kaczmarek

Bautzen. Das Amtsgericht Bautzen hat einen Bautzener Polizeibeamten der Körperverletzung im Amt schuldig gesprochen. Er muss eine Geldstrafe von 100 Tagessätzen, insgesamt 8000 Euro, zahlen. Richter Ralf Nimphius sah es als erwiesen an, dass der Polizist während einer nächtlichen Auseinandersetzung in Bautzen einem jungen Mann einen Kniestoß ins Gesicht versetzt hatte. Der Polizist selbst bestreitet das. Zahlreiche Zeugenaussagen konnten während des Prozesses den genauen Hergang nicht eindeutig klären. Fakt ist, dass es eine Auseinandersetzung dreier junger Männer mit einer Polizeistreife gegeben hatte, bei der die Männer die Polizisten vehement bepöbelt und beleidigt hatten. Der 34-jährige Nebenkläger hatte Verletzungen im Gesicht davongetragen.

Das Gericht schloss sich der Version der Staatsanwaltschaft an, die den Kniestoß für einzig plausibel gehalten hatte. Staatsanwalt Ingo Roehl zeigte sich mit dem Strafmaß zufrieden. Verteidiger Florian Berthold hatte eine Verurteilung für nicht angemessen gehalten und auf eine Verwarnung wegen überzogenen Vorgehens plädiert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Verteidiger will Berufung prüfen. (SZ/JU)