Merken

Schildkröte als blinder Passagier im Zug unterwegs

„Schildi“ zog es unbemerkt von Frauchen in die weite Welt. Die Reise der Mini-Schildkröte mit dem Zug endete vorerst im Tierheim Görlitz. Dort war sie als „Rennate“ der Star unter Hunden und Katzen.

Teilen
Folgen
NEU!

Berlin/Görlitz. Happy End für „Schildi“: Eine kleine Vierzehenschildkröte ist als blinder Passagier in einem Zug durch die Lausitz gereist. Ihre Besitzerin fand sie erst nach einer Woche wieder - rund 50 Kilometer von ihrem Gehege in Schleife (Landkreis Görlitz) entfernt. Zugbegleiter hatten „Schildi“ Ende Mai in der Regionalbahn nach Görlitz entdeckt.

„Wir wissen nicht, wie sie in den Wagen gekommen ist“, sagte die Sprecherin des Betreibers Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (Berlin), Dietmute Müller am Mittwoch. Die Bahnmitarbeiter hatten das handgroße Tierchen versorgt und in ein Tierheim nach Görlitz gebracht. Unklar blieb, wie das eigentlich „Schildi" heißende Tier in den Zug gelangte. Eine Bahnsprecherin sagte, möglicherweise habe sich die Landschildkröte auf den Bahnsteig verirrt und sei dann von einem Kind in den Zug mitgenommen worden.

Gut eine Woche hörte der gepanzerte Vierbeiner dort auf den Namen „Rennate“ - so hatten die Betreuer sie wegen ihrer Schnelligkeit getauft. Vergangene Woche dann konnte die Besitzerin aus Schleife ihren Liebling wieder in Empfang nehmen. „Sie wohnt dort in der Nähe des Bahnhofs und hatte nach dem Verschwinden der unter Artenschutz stehenden Schildkröte tagelang die Gleisbette abgesucht“, erzählte Müller. Dabei wollten unzählige Tierfreunde „Rennate“ schon ein neues Zuhause geben. „So viele Anrufer hatten wir noch nie“, sagte eine Tierheim-Sprecherin. „Es melden sich jetzt noch Leute, die sie haben wollen.“ „Schildi“ aber ist längst wieder auf heimischem Terrain. (dpa/dapd)