Merken

Sachsens Ex-Wirtschaftsminister Kajo Schommer gestorben

Köln - Sachsens Ex-Wirtschaftsminister Kajo Schommer ist tot. Der CDU-Politiker starb am Sonntagvormittag in einem Kölner Krankenhaus im Alter von 67 Jahren nach schwerer Krankheit im Kreis seiner Angehörigen, wie sein Rechtsanwalt Butz Peters mitteilte.

Teilen
Folgen

Köln - Sachsens Ex-Wirtschaftsminister Kajo Schommer ist tot. Der CDU-Politiker starb am Sonntagvormittag in einem Kölner Krankenhaus im Alter von 67 Jahren nach schwerer Krankheit im Kreis seiner Angehörigen, wie sein Rechtsanwalt Butz Peters mitteilte. Schommer war von 1990 bis 2002 im Kabinett von Kurt Biedenkopf (CDU) Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr. Der studierte Wirtschaftswissenschaftler galt über Sachsen hinaus als Fürsprecher der Interessen der neuen Länder. Während seiner Zeit als Minister gelangen mehrere Großansiedlungen von Unternehmen im Freistaat.

Die Nachricht vom Tod Schommers stieß in Sachsen auf Betroffenheit und Anteilnahme. Mehrere Politiker würdigten die Verdienste Schommers um den Aufbau des Freistaates. Sachsens Ministerpräsident Gorg Milbradt sagte: „Maßgebliche Weichenstellungen zum Aufbau des Freistaates nach der Wiedervereinigung sind mit seinem Namen verbunden“. Die weitsichtige Politik Schommers habe entscheidend dazu beigetragen, dass sich Sachsen wirtschaftlich stabilisieren konnte. „Insbesondere hat er sich große Verdienste um zahlreiche Unternehmensansiedlungen erworben“, betonte der Regierungschef.

„Der Freistaat Sachsen, seine Unternehmen und die sächsische Union verlieren mit ihm eine der herausragenden und erfolgreichsten Politikerpersönlichkeiten der Zeit seit der Wiedergründung des Freistaates Sachsen“, sagte der Chef der CDU-Fraktion im sächsischen Landtag, Fritz Hähle. Der Aufbau des Freistaates werde immer mit seinem Namen verbunden bleiben. „Es macht uns traurig, dass er den Beweis seiner Unschuld nicht mehr zu seinen Lebzeiten erfahren durfte. Wir sind uns sicher, dass sich über kurz oder lang seine Unschuld zweifelsfrei erwiesen hätte“, sagte Hähle.

Schommer war im Zuge der angeblichen Spendenaffäre bei der sächsischen CDU ins Visier der Justiz geraten. Seit 2002 ermittelte die Staatsanwaltschaft gegen ihn wegen Bestechlichkeit, Untreue und Vorteilsannahme. Hintergrund war ein angeblicher Spendendeal mit der Zwickauer Firma Sachsenring Automobiltechnik AG und seine Beratertätigkeit beim Dualen System. Schommer hatte die Vorwürfe stets vehement zurückgewiesen.

Sachsens Wirtschafsminister Thomas Jurk (SPD) betonte, Schommer habe die schwierigen Anfangsjahre des Strukturwandels mitgestaltet und damit die Grundlage gelegt, dass Sachsen heute so ein attraktiver Wirtschaftsstandort sei. Er würdigte das Engagement Schommers für den Aufbau der Mikroelektronik - ein Gebiet, auf dem Sachsen heute so erfolgreich sei. (dpa/sn)