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Sachsen LB zahlt Ex-Vorstand Klumpp 55.000 Euro - Vergleich

Leipzig. Die schwer angeschlagene Sachsen LB zahlt ihrem früheren Vizevorstand Hans-Jürgen Klumpp noch 55.000 Euro. Darauf einigten sich die Bank und Klumpp am Donnerstag vor dem Landgericht Leipzig in einem Vergleich.

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Leipzig. Die schwer angeschlagene Sachsen LB zahlt ihrem früheren Vizevorstand Hans-Jürgen Klumpp noch 55.000 Euro. Darauf einigten sich die Bank und Klumpp am Donnerstag vor dem Landgericht Leipzig in einem Vergleich. Wie ein Gerichtssprecher auf Anfrage mitteilte, handelt es sich um eine erfolgsabhängige Vergütung für das Jahr 2005. Klumpp hatte ursprünglich 70.000 Euro verlangt.

Die Sachsen LB hatte Klumpp die Zahlung zunächst wegen Rufschädigung verweigert. Der frühere Vorstand war im November 2005 abberufen worden. Hintergrund war ein millionenschwerer Streit um die Bankentochter Mitteldeutsche Leasing AG, der immer wieder für Schlagzeilen sorgte und zahlreiche Prozesse nach sich zog.Klumpp soll deren damaligen Chef - den unterdessen gestorbenen Ludwig Hausbacher - gedrängt haben, Interna zu Lasten der früheren Hausspitze an die Presse zu geben. Dies war im November 2005 in einer geschlossenen Sitzung des Banken-Untersuchungsausschusses im sächsischen Landtag bekanntgeworden. Der SPD-Abgeordnete Karl Nolle hatte einen Mitschnitt der auf einem Anrufbeantworter gesprochenen Nachricht präsentiert.

Klumpp war seit 1993 Vorstandsmitglied der Sachsen LB. Nach dem Rücktritt der Bank-Vorstände Michael Weiss und Rainer Fuchs wegen ungeklärter Vorgänge übernahm der Manager zunächst die Leitung der Bank. Nach der Berufung von Herbert Süß im Mai 2005 wurde er dessen Stellvertreter. Wegen der Krise der Sachsen LB wurde zwischenzeitlich der gesamte Vorstand erneuert.

Die Landesbank soll nach bisherigen Plänen rückwirkend zum 1. Januar 2008 in die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) integriert werden. Die Sachsen LB stand nach riskanten Geschäften auf dem US- Hypothekenmarkt im vergangenen Jahr vor der Schließung. Die Bank konnte nur durch einen eilig vereinbarten Verkauf an die LBBW gerettet werden. Sachsen bürgt dabei für mögliche Ausfälle riskanter Fonds mit 2,75 Milliarden Euro. (dpa)