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Rund 240 Kinder und Jugendliche 2012 in Sachsen adoptiert

Immer wieder werden Kinder und Jugendliche aus dem Elternhaus geholt oder flüchten ins Heim. Erstes Ziel der Behörden ist es dann, dass die Familien wieder zusammenfinden. Eine Adoption ist eine Alternative.

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© dpa

Dresden. 237 Kinder und Jugendliche sind in Sachsen im Jahr 2012 von Paaren adoptiert worden. Weit mehr als die Hälfte (68 Prozent) war nach Angaben des Sozialministeriums jünger als sechs Jahre, knapp ein Viertel noch nicht zwölf. 13 hatten das erste Lebensjahr noch nicht vollendet. Für 83 der Mädchen und Jungen änderte sich danach die Lebenssituation nicht, da ein Stiefelternteil sie adoptierte. Die Statistik für das vergangene Jahr liegt noch nicht vor. Die Zahl der Adoptionen in Sachsen liegt mit geringfügigen Schwankungen seit Jahren auf annähernd gleichem Niveau. Seit 2000 wurden zwischen 188 und 310 Minderjährige pro Jahr adoptiert, wie das Sozialministerium auf Anfrage mitteilte.

107 weitere Minderjährige waren 2012 zur Adoption vorgemerkt, wobei nur wenige davon in einem Heim auf die Entscheidung warteten, wie ein Ministeriumssprecher sagte. Die Zahl der Adoptionsbewerber war mit 243 mehr als doppelt so hoch. „Ziel ist nach wie vor, die Kinder in ihre leiblichen Familien zurück zu bringen.“ Daher seien viele der aus sozial schwierigen Verhältnissen genommenen Kinder und Jugendlichen eine bestimmte Zeit in Pflegefamilien untergebracht. Erst wenn die leiblichen Eltern sie nicht wollten oder zur Erziehung nicht in der Lage seien, bestehe die Möglichkeit der Adoption.

Wie viele Familien im Freistaat Pflegekinder aufnehmen und wie viele Minderjährige solch ein vorübergehendes Zuhause haben, wird nicht separat erfasst. 2012 befanden sich nach Ministeriumsangaben 2479 Kinder und Jugendliche in Vollzeitpflege, die meisten waren Drei- bis Sechsjährige sowie Neun- bis Zwölfjährige. Im Schnitt lebte der Nachwuchs knapp fünf Jahre außerhalb der leiblichen Familie. (dpa)