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Rauschmittel-Verdacht: Chemnitzer Piraten-Geschäftsstelle durchsucht

Anlass der Durchsuchung ist Vogelfutter mit Hanfsamen, das die Piraten im Rahmen einer Kampagne zur Legalisierung von Cannabis in kleinen Tütchen verteilen wollten.

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Chemnitz. Die Geschäftsstelle der Piratenpartei in Chemnitz ist von der Polizei durchsucht worden. Es werde wegen des Verdachts der Abgabe von Betäubungsmitteln ermittelt, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Donnerstag. Anlass ist Vogelfutter mit Hanfsamen, das die Piraten im Rahmen einer Kampagne zur Legalisierung von Cannabis in kleinen Tütchen zusammen mit einer Postkarte an Infoständen etwa an Universitäten verteilen wollten.

Der Text auf der Karte enthielt den Hinweis, dass die Samen in die Erde gesteckt werden könnten. Die Staatsanwaltschaft wertete dies als Anleitung zum Anbau von Hanf. Es werde geprüft, ob es sich bei den Samen um Cannabis handle, das als Rauschmittel geeignet sei, hieß es. Bei der Durchsuchung am Mittwoch wurden das Vogelfutter, die Postkarten sowie ein Computer beschlagnahmt.

Die sächsische Piratenpartei wies die Vorwürfe zurück. Bei den Samen handle es sich um Nutzhanf, der zur Gewinnung von Rauschmittel nicht geeignet sei. Der Hinweis auf der Karte sei „lustig“ gemeint gewesen, sagte der Vorstandsvorsitzende Michael Bauschke. Die seit 18. Mai laufende Kampagne gehe weiter. Es würden neue Postkarten gedruckt, bei denen die betreffende Textpassage gestrichen sei. (dpa)