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Räuchermann und Nussknacker aus dem Erzgebirge gefragt

Lichterengel, Räuchermänner, Nussknacker, Schwibbögen und Pyramiden aus dem Erzgebirge haben zu Weihnachten Hochkonjunktur. Mit immer neuen Motiven versuchen die Unternehmen Interesse zu wecken. Auch im Ausland scheint das zu klappen.

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© dpa

Seiffen. Räuchermänner und Nussknacker aus dem Erzgebirge sind auf sächsischen Weihnachtmärkten gefragt. „Das Geschäft ist gut angelaufen. Wenn es bis Heiligabend so weitergeht, sind wir sehr zufrieden“, sagte Geschäftsführer Gundolf Berger von der Erzgebirgischen Holzkunst Gahlenz. Gefragt seien unter anderem Figuren wie Weihnachtsengel oder Bergmann sowohl in traditionellem als auch modernem Design. „Das hält sich mittlerweile fast die Waage.“ Die Branche mit etwa 2 000 Beschäftigten in 60 Verbandsbetrieben setzt laut Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller jährlich etwa 50 Millionen Euro um.

Weihnachtspyramiden von 11 Zentimeter Höhe etwa - einem sogenannten Wärmespiel - bis zu 2,65 Meter sind eine Spezialität der Erzgebirgischen Volkskunst Richard Glässer in Seiffen. Die großen Exemplare werden von einem Elektromotor angetrieben und dienen in machen Familien als Weihnachtsbaumersatz. Besonders bliebt sind laut Geschäftsführer Klaus Hübsch neben Krippe mit Christkind und Heiliger Familie, Knecht Ruprecht, spielende Kinder oder schlittenfahrende Engel. Etwas ausgefallener wirkt der Reformator Martin Luther - dick als Nussknacker sowie dick und dünn als Räuchermann.

Lakomy als Räuchermann

Zu den außergewöhnlichen Kreationen der Saison gehört wohl auch ein Räuchermann in Gestalt des im vergangenen Jahr gestorbenen Liedermachers Reinhard Lakomy der KWO Kunstgewerbe-Werkstätten Olbernhau. „Der Musiker war vor einigen Jahren bei uns“, erzählt Geschäftsführer Stefan Feldevert. „Die Figur ist ein Renner.“ Mit Schwibbogen - einem Lichterbogen - hingegen sei es nach dem 2. Advent schon schwierig.

Auch in Übersee seien die Weihnachtsfiguren aus dem Erzgebirge begehrt. „Hauptmarkt ist Amerika, dann folgt Asien“, sagte Feldevert. Bei Richard Glässer in Seiffen läuft für die USA schon im Frühjahr die Produktion auf Hochtouren. „Wir brauchen wegen des See-Transports einen Vorlauf von etwa zwei Monaten.“ Die USA seien vor allem ein „Nussknacker-Land“, glaubt er erkannt zu haben. Viele Motive aus dem Erzgebirge wie der Bergmann seien aber nicht als weihnachtlich zu vermitteln. Deshalb dominierten der Nussknacker als König oder Weihnachtsmann. Schwerer habe es schon der Nussknacker-Polizist. Auch der Schotte im Kilt oder der Bayer mit Bierkrug und Weißwurst - beides Räuchermänner - würden weltweit verstanden, sagt Hübsch. (dpa)