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Prozessbeginn nach Anschlag

Der Auftakt der dreitägigen Verhandlung gegen zwei Angeklagte ist für Anfang August angesetzt. Justizminister und Anschlagsopfer Gemkow soll als Zeuge gehört werden.

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© dpa

Leipzig. Nach dem Attentat auf die Privatwohnung von Justizminister Sebastian Gemkow (CDU) beginnt in sechs Wochen der Prozess am Leipziger Amtsgericht: Der Auftakt der dreitägigen Verhandlung gegen zwei Angeklagte ist für den 7. August angesetzt, sagte ein Gerichtssprecher auf Nachfrage. Gemkow selbst soll am 14. August als Zeuge gehört werden.

Die beiden 30-jährigen Beschuldigten Thomas K. und Roman W. sollen Ende November 2015 gegen 2 Uhr nachts Granitsteine durch Gemkows Schlafzimmerfenster geworfen haben. Ein Kleinkind wurde beinah getroffen. Auch stinkende Buttersäure flog durchs Fenster. Die ganze Familie befand sich zu dem Zeitpunkt in der Wohnung in der Leipziger Südvorstadt, wurde aber durch großes Glück nicht verletzt. Ende September erhob die Staatsanwaltschaft Anklage wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung. Eines ihrer Indizien: Am Tatort soll eine DNA-Spur gefunden worden sein. Die Beschuldigten sollen zudem der rechten Hooligan-Szene angehören.

Einer der beiden Angeklagten bestreitet indes die Tat. Sein Anwalt Mario Thomas sagte der SZ, sein Mandant habe erklärt, dass er mit der Sache nichts zu tun habe. Der Anwalt hatte daher beantragt, das Verfahren am Amtsgericht gar nicht erst zu eröffnen. (svh)