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Neuer Lokschuppen wird gebaut

Noch in diesem Jahr soll Baustart in Radebeul-Ost sein. Die Geldgeber haben dem Millionenprojekt für den Lößnitzdackel doch zugestimmt. Ein Politiker hatte sich eingesetzt.

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© Arvid Müller

Von Peter Redlich

Radebeul. Seit Mittwochvormittag ist es beschlossen: In Radebeul darf endlich der neue Lokschuppen gebaut werden. Das hat die Verbandsversammlung des Zweckverbandes Oberes Elbtal (ZVOE) für die Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft (SDG) beschlossen.

Sieht von außen noch ganz ordentlich aus, ist aber eigentlich nicht mehr nutzbar – der Lokschuppen in Radebeul-Ost.
Sieht von außen noch ganz ordentlich aus, ist aber eigentlich nicht mehr nutzbar – der Lokschuppen in Radebeul-Ost. © Archiv/Arvid Müller

Die SDG betreibt die hiesige Lößnitzgrundbahn, die Weißeritztalbahn und die Schmalspurbahn in Oberwiesenthal. Der neue Lokschuppen wird aus zwei Gründen dringend gebraucht. Zum einen, weil der jetzige über 100 Jahre alt ist und nur noch mit einer Ausnahmegenehmigung bis Ende 2018 betrieben werden kann. Zum anderen, weil die SDG mit den aller drei bis vier Jahre notwendigen Lokdurchsichten und -reparaturenn in anderen Werkstätten zum Bittsteller geworden ist und kaum noch oder nur noch teure Termine bekommt, sagt SDG-Betriebsleiter Mirko Froß.

Froß: „Unsere Lokwerkstatt in Oberwiesenthal ist an der Kapazitätsgrenze. Wir brauchen dringend eine Erweiterung.“ Radebeul bietet sich dafür an, weil hier dann Wagen und Loks von Hainsberg (Weißeritztalbahn) und Radebeul (Lößnitzgrundbahn) gewartet werden können. Und zwar wesentlich günstiger als bei der Auftragsvergabe mit langer Wartezeit anderswohin. In Fremdwerkstätten werden Preise für Untersuchung und Instandhaltung aufgerufen, die bei einer halben Million Euro und mehr liegen – der „Molli“ aus Bad Doberan kostete jüngst rund 650 000 Euro, so Froß.

In drei Bauabschnitten soll in Radebeul-Ost, am Ende der Gleise der Schmalspurbahn, neu gebaut werden. Der alte Schuppen bleibe vorerst noch stehen und wird bis Ende 2018 genutzt. Dahinter, so Froß, soll der neue Lokschuppen errichtet werden. Baustart werde noch in diesem Jahr sein. Die Verbandsversammlung des ZVOE hat dafür die Zustimmung zum ersten Bauabschnitt gegeben – rund 1,2 Millionen Euro für den Neubau der Wagenwerkstatt.

In einem zweiten und dritten Bauabschnitt sollen der Neubau des dann richtigen Lokschuppens – Kosten rund 6,1 Millionen Euro – und der Ausbau des Lokschuppens mit 0,5 Millionen Euro folgen.

Für die Zustimmung zu den Mitteln für den Bau hat die SDG ein großes Werkstattkonzept vorlegen müssen. Dies orientiere sich an dem Bedarf, welcher für die Schmalspurbahnen in Oberwiesenthal, Hainsberg und Radebeul in den nächsten Jahren notwendig sei, heißt es in der Beschlusssfassung. Künftig sollen in Radebeul alle Zwischenuntersuchungen aller Lokomotiven der SDG durchgeführt werden. Damit wird die Werkstatt Oberwiesenthal frei für die Kesselinstandsetzung, die sehr aufwendig und teuer ist.

Allein in Radebeul werden dann mindestens sechs Arbeitsplätze für Schweißer, Zerspaner und Lokschlosser entstehen.

Der Gesamtinvestitionsbedarf für den erweiterten Neubau der Werkstatt in Radebeul-Ost beträgt 7,8 Millionen Euro.

Landrat Arndt Steinbach hat sich sehr für die Investition eingesetzt. Er sagt zu der Entscheidung: „Der Landkreis Meißen ist dem Verkehrsverbund Oberelbe dankbar für dieses Bekenntnis zur Schmalspurbahn.“