Merken

Nach Brand: Gärtner wenden sich an Staatsanwalt

Nachdem in ihren Gärten und Lauben immer wieder randaliert worden ist, hoffen die Harthaer nun auf Hilfe.

Teilen
Folgen
NEU!
© DA-Archiv/Dietmar Thomas

Von Eric Mittmann

Hartha. Sie haben es satt, die Leidtragenden zu sein. Weil in ihren Gärten und Lauben immer wieder randaliert wurde, haben sich Margitta Washeim, Leone Hiller und Christa Ernst nun an die Staatsanwaltschaft in Chemnitz gewandt. Sie erhoffen sich Ermittlungsergebnisse und dass die Behörden den Tätern auf die Spur kommen. „Wir wollen Ruhe haben“, sagte Christa Ernst.

Die drei Harthaerinnen betreiben Gärten am Stadtwäldchen. Seitdem die gleichnamige Gartengruppe jedoch 2015 aufgelöst wurde, kam es regelmäßig zu Einbrüchen. Noch im selben Jahr wurden die Tür zur Laube von Christa Ernst eingetreten und die Latten an ihrem Zaun abgerissen. „2016 wurde mein Gartentor eingetreten und alles mit irgendeinem weißen Zeug vollgesprüht. Im Dezember 2017 haben Unbekannte dann noch mal meinen Zaun zerstört“, erzählt Ernst. Ende Januar sind Unbekannte in die Laube von Margitta Washeim eingebrochen und haben die Anglerausrüstung ihres Sohnes gestohlen. Zuletzt, am 10. April, brannte es in einer Laube, die direkt an die Gärten von Washeim und Hiller grenzt. „Das alles ist passiert, seitdem die Gartengruppe aufgelöst wurde. Vorher hatten wir nie solche Probleme“, so Ernst.

Die Vereinsmitglieder hatten sich 2012 zur Auflösung entschieden. Bis zur endgültigen Klärung dessen sollte jeder Gartenbesitzer sein Grundstück zurückgebaut haben, wie der ehemalige Vorsitzende Armin Freyer erklärte.

Die Regelung galt jedoch nicht für die drei Frauen. Ernst gehörte nur bis zum Jahr 2000 der Gartengruppe an, schloss danach einen Vertrag mit der Stadt Hartha. Washeim ist erst seit 2016 Pächterin. Einzig Hiller war bis zum Schluss Mitglied der Gruppe, schloss dann jedoch ebenfalls einen Vertrag mit der Stadt ab. „Unsere Gärten und Lauben müssen nicht weg“, sagen die drei Frauen. Anders verhält es sich ihrer Meinung nach jedoch mit dem Häuschen, in dem es zuletzt brannte sowie dem noch herumliegenden Müll und sonstigen Überbleibseln. Diese hätten laut Washeim, Ernst und Hiller bereits im Jahr 2017 zurückgebaut und beseitigt werden sollen. „Wir werden mit dieser Schmuddelecke in Verbindung gebracht, dabei haben wir damit gar nichts zu tun“, klagt Washeim.

Bereits zuvor machten sie den ehemaligen Vorsitzenden Armin Freyer sowie Christian Werner, den Vorsitzenden des Kreisverbandes der Kleingärtner Döbeln, für die nun zerstörte Laube verantwortlich. Diese seien „in der Pflicht gewesen, einen fristgemäßen und ordnungsgemäßen Rückbau zu organisieren. Schon zum Termin der Auflösung 2015 hätte es passieren müssen, doch man entzieht sich tapfer bis zum heutigen Tag“, schrieben sie in einem Brief an den Döbelner Anzeiger.

Freyer erklärte daraufhin, dass die Gartengrundstücke alle Privateigentum seien. Zu Vorfällen sei es bereits vor Auflösung der Gartengruppe gekommen. Deswegen bezweifle er, dass dort „Ruhe reinkommt“. Der Kreisverband habe die Verantwortung für den Rückbau der Lauben übernommen. Zwei Häuschen seien dadurch bereits verschwunden. Laut dem Kreisverbandsvorsitzenden Werner waren es sogar schon vier Lauben, die die Kleingärtner zurückgebaut haben. Etwa 10 000 Euro habe das gekostet. „Wir wollten eigentlich die komplette Anlage platt machen, aber da stellten sich die Frauen ja dagegen. Jetzt müssen sie mit dem Zustand klarkommen“, sagte Werner. Ihm zufolge sei es logisch, dass da oben randaliert wird. „Die Umzäunung ist ja weg. Davor haben wir allerdings auch vorher schon gewarnt.“

Im Moment sehe er keine Möglichkeit, die zerstörte Laube zurückzubauen. „Wir haben noch 150 andere solcher Häuschen im Gebiet des Verbands, um die wir uns kümmern müssen“, so der Vorsitzende. „Wir können sie ja nicht einfach abreißen. Sie gehört schließlich noch jemanden.“ Der Kreisverband befinde sich weiterhin in Verhandlungen mit der Stadt. „So etwas geht leider immer zu Lasten der Gemeinschaft. Das ist so eine Unsitte“, so Werner.