Merken

Ministerium reagiert auf Vorwürfe gegen Leipziger Polizei

Dresden/Leipzig. Im Fall der ermordeten Studentin Sophia reagiert das sächsische Innenministerium jetzt auf Kritik an der Polizei. „Wir nehmen die Vorwürfe gegenüber der Polizeidirektion Leipzig sehr ernst“, sagt Ministeriumssprecher Jan Meinel.

Teilen
Folgen
NEU!

Dresden/Leipzig. Im Fall der ermordeten Studentin Sophia reagiert das sächsische Innenministerium jetzt auf Kritik an der Polizei. „Wir nehmen die Vorwürfe gegenüber der Polizeidirektion Leipzig sehr ernst“, sagt Ministeriumssprecher Jan Meinel. Im Interview mit der SZ hatte Sophias Bruder Andreas Lösche den Beamten schwere Ermittlungspannen vorgeworfen. Die Polizei hätte unter anderem zu spät reagiert, sich aber nicht zuständig gefühlt. Das habe das Leid von Sophias Familie um Tage verlängert. Verwandte und Freunde Sophias waren dem mutmaßlichen Täter vor der Polizei auf die Spur gekommen.

Derzeit ermittelt noch die Staatsanwaltschaft. Erst aus dem Ergebnis ließe sich weiteres ableiten, so der Ministeriumssprecher. „Grundsätzlich gilt: Sollten Abläufe korrigiert oder Fehlverhalten geahndet werden müssen, dann wird dies geschehen.“ Die Polizei sei für den Umgang mit Vermisstenfällen erneut sensibilisiert.

Von der Leipziger Polizei heißt es wie in den Tagen zuvor, man habe das Statement der Familie zur Kenntnis genommen und enthalte sich einer Äußerung zu den Vorwürfen, so Sprecher Andreas Loepki. Die Beamten hätten „tiefstes Verständnis für die emotionale Ausnahmesituation“, in der sich die Familie und Freunde von Sophia befänden. Eine öffentliche Stellungnahme sei nicht zielführend. Außerdem gebe es dazu ein laufendes Verfahren, teilt Loepki weiter mit und verweist auf die inzwischen zuständigen Behörden in Oberfranken.

Diese Reaktion der Leipziger Polizei hatte Andreas Lösche im Interview kritisiert. „Das empfinde ich als Verhöhnung. Ich kann noch ganz klar denken.“ (SZ/two)