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Mehr Sachsen mit Waffenschein

In Sachsen ist die Zahl der Menschen mit einer sogenannten waffenrechtlichen Erlaubnis in den vergangenen zwei Jahren um knapp 3 000 gestiegen. Grünen-Innenexperte Valentin Lippmann findet das erschreckend.

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© dpa

Dresden. In Sachsen dürfen immer mehr Menschen mit erlaubnispflichtigen Schusswaffen umgehen. Wie das Innenministerium auf eine Landtagsanfrage des Grünen-Innenexperten Valentin Lippmann mitteilte, stieg die Zahl der Menschen mit einer sogenannten waffenrechtlichen Erlaubnis in den vergangenen zwei Jahren um knapp 3000. Demnach waren Ende Oktober 37 579 Sachsen im Nationalen Waffenregister gespeichert. Lippmann nannte die Zahlen am Donnerstag erschreckend. „Die Sachsen versuchen offensichtlich vermehrt an erlaubnispflichtige Waffen zu kommen.“ Zuvor hatte bereits die „Leipziger Volkszeitung“ darüber berichtet.

Der Zugang zu den Waffen erfolge vor allem über die Schießsportvereine. „Dort meldeten sich von Januar bis Oktober 2015 insgesamt 346 Personen zu Sachkundeprüfungen an. So viele Prüfungsteilnehmer haben sich in den gesamten letzten vier Jahren nicht angemeldet“, meinte Lippmann. Auch bei staatlich anerkannten Lehrgangsträgern habe die Zahl der Prüfungsteilnehmer zugenommen.

„Dem Run auf erlaubnispflichtige Waffen muss ein Riegel vorgeschoben werden“, forderte er. Die Waffenbehörden müssten genau prüfen, ob Waffenscheininhaber und Waffenbesitzer über die erforderliche Zuverlässigkeit verfügten. „Waffen gehören auf keinen Fall in die Hände Rechtsextremer oder gewaltsuchender Hooligans.“ Das gelte auch für den sogenannten kleinen Waffenschein, der zum Führen von Schreckschusspistolen berechtigt. (dpa)