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„Junge Freiheit“ sagt Buchmesse ab

Der Geschäftsführer der Wochenzeitung beschwert sich über einen ungünstigen Standplatz im „rechtsextremen Block“. Dem Messechef wirft er Kooperation mit Linksradikalen vor.

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© Archivfoto: dpa/Gregor Fischer

Leipzig. Die rechtsgerichtete Wochenzeitung „Junge Freiheit“ (JF) hat ihre Teilnahme an der Leipziger Buchmesse (15. bis 18. März) zurückgezogen.

Durch eine einseitige und ungünstige Standplatzierung in einem von der Messe konstruierten „rechtsextremen Block“ von Verlagen sei eine Messeteilnahme absolut rufschädigend und wirtschaftlich sinnlos, teilte JF-Geschäftsführer Dieter Stein am Mittwoch mit. Dem Direktor der Leipziger Buchmesse, Oliver Zille, warf er vor, mit der von linksradikalen Verlagen initiierten Aktion „#verlagegegenrechts“ zu kooperieren.

Messedirektor Zille hat erklärt, dass Verlage aus dem rechten Spektrum ebenso in Leipzig ausstellen dürften wie alle anderen Kunden auch, solange sich die Publikationen im Rahmen der Gesetze bewegen. Die Buchmesse sei der Meinungsfreiheit verpflichtet.

Die Initiative „#verlagegegenrechts“ sieht sich in ihrer Arbeit bestätigt. „Uns geht es nicht um ein Verbot, sondern um Widerstand. Wir laden die Buchbranche zu einer politischen und engagierten Diskussion über rechte Verlage auf der Leipziger Buchmesse ein. Dass dies zu einer Absage der „Jungen Freiheit“ geführt hat, werten wir als vollen Erfolg“, sagte Lisa Mangold von #verlagegegenrechts.

Hinter der Initiative stehen mehrere Dutzend unabhängige Verlage sowie rund 100 Einzelpersonen, die einen Aufruf gegen rechte Stimmungsmache auf der Buchmesse unterzeichnet haben. (dpa)