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Jeder 13. ohne Anschluss an die öffentliche Kanalisation

305 629 Sachsen entsorgten ihr Abwasser im Jahr 2016 in Kleinkläranlagen oder abflusslosen Gruben - deutlich mehr als im Bundesschnitt.

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© Symbolbild/dpa/Maja Hitij

Von Gunnar Saft

Kamenz. In Sachsen lebt etwa jeder dreizehnte Einwohner (7,5 Prozent) immer noch ohne Anschluss an die öffentliche Kanalisation. Das teilte das Statistische Landesamt in Kamenz am Mittwoch mit. Die Behörde bezog sich dabei allerdings auf Zahlen von 2016, da keine aktuelleren Daten zu diesem Bereich vorliegen.

Insgesamt 306000 Einwohner des Freistaates entsorgten ihr Abwasser demnach noch in Kleinkläranlagen oder abflusslosen Gruben. Das sind zwar gut 35000 Personen weniger als 2013, im Bundesvergleich zählt Sachsen damit aber trotzdem weiter zu den Ländern mit einem sehr hohen Anteil an Einwohnern, die ihre Abwässer auf diese Weise entsorgen müssen. So waren im Jahr 2013 – auch hier gibt es keine aktuelleren Angaben – bundesweit lediglich 3,1 Prozent der Einwohner ohne Anschluss an die öffentliche Kanalisation. Die Entsorgung der Abwässer in den nicht oder nur teilweise angeschlossenen Gemeinden erfolgt dabei für etwa 246000 Einwohner über biologische Kleinkläranlagen, 60000 Einwohner müssen abflusslose Gruben oder andere Verfahren der Schmutzwasserbehandlung und Entsorgung nutzen.

Darüber hinaus teilte das Statistische Landesamt mit, dass sich im Jahr 2016 außerdem noch mehr als 27000 Einwohner privat mit Trinkwasser versorgen mussten, weil sie ohne einen Anschluss an die öffentliche Wasserversorgung waren. Landesweit liegt hier der Anschlussgrad inzwischen allerdings bei 99,3 Prozent.

Daten zur privaten Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung im Freistaat Sachsen werden seit 1998 aller drei Jahre jeweils bei den für die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung zuständigen Gemeinden erhoben. (dpa/SZ/gs)