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Holzfeuer und Grill bringen dicke Luft

Jeden Sonnabendabend ist mehr Ruß in Sachsens Luft als sonst zur größten Hauptverkehrszeit. Schuld sind Holzkohlegrill, Lagerfeuer und Kamin.

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© Patrick Pleul/dpa

Dresden. Holzkohlegrill, Lagerfeuer und Kamin bringen an Wochenenden mehr Ruß-Feinstaub in die Luft als der Autoverkehr. Das geht aus einer neuen Studie des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) hervor, die der Sächsischen Zeitung vorliegt. Anhand der chemischen Zusammensetzung der nur wenige Mikrometer kleinen Rußpartikel lässt sich auf deren Herkunft schließen. Aber auch durch die automatisierte Verkehrszählung wird erkennbar, wie viel Ruß letztlich aus anderen Quellen kommt. Immer wieder sonnabends, pünktlich zum Feierabend gibt es dicke Luft in Sachsen. Und das beginnt im Sommer um 18 Uhr, im Winter indes schon um 17 Uhr. „Im Winter werden dann die Kamine angezündet oder draußen die Feuer entfacht“, sagt Andrea Hausmann vom LfULG. „Und im Sommer brennt halt der Grill.“ Auch dann nimmt die Rußbelastung stark zu. Jeden Sonnabendabend ist damit mehr Ruß in Sachsens Luft als sonst zur größten Hauptverkehrszeit. Kamin und Grill geben an solchen Abenden mehr Ruß in die Luft als der Fahrzeugverkehr. Erst nach Mitternacht normalisiert sich der Luftzustand.

Speziell in Ostsachsen kommt noch der Einfluss ungünstiger Wetterlagen hinzu. Immer wenn die Luftmassen von Osten heranziehen, bringen diese vor allem im Winter sehr viele Schadstoffe von Holz- und Kohleverbrennungen aus Polen mit. Dadurch werden in Görlitz und Zittau im Jahreswert doppelt so starke Luftbelastungen durch Benzo(a)pyren beispielsweise gemessen, wie an den größten Verkehrsknoten in Dresden und Leipzig. (SZ/sts)