Seit Beginn der Brandserie erlebt der Stadtteil Weinhübel das schlimmste Wochenende. Diesmal gibt es zudem zerstochene Pools und Trampolins.
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Von Daniela Pfeiffer
Weinhübel kommt nicht zur Ruhe. Seit sechs Wochen versetzt nun schon ein Feuerteufel die Bewohner des Stadtteils in Angst und Schrecken. Seine kriminelle Energie scheint dabei immer noch weiterzuwachsen. Vorläufiger Höhepunkt: das vergangene Wochenende.
Brandserie Görlitz
Bereits am Freitag loderten erneut drei Gartenlauben in der Sparte auf der Paul-Mühsam-Straße. Als Feuerwehr und Polizei eintrafen, standen die Lauben schon lichterloh in Flammen. Die Görlitzer Berufsfeuerwehr und die freiwilligen Feuerwehren der Umgebung waren mit 51 Kameraden vor Ort und löschten die Flammen. Ein Übergreifen der Flammen auf den angrenzenden Wald konnte verhindert werden. Personen wurden nicht verletzt, jedoch entstand auch diesmal ein hoher Schaden, denn alle Lauben brannten völlig nieder. Außerdem gab es im Bereich des Brandortes vorübergehend Verkehrsbeeinträchtigungen, da die Straße nur 150 Meter entfernt war.
Doch damit nicht genug: Nur wenige Stunden später, gegen 1.30 Uhr, standen dann auf der Leschwitzer Straße zwei Mülltonnen, in denen sich Papier befand, in Flammen. Die Polizei sucht in beiden Fällen Zeugen, die verdächtige Personen oder Fahrzeuge in der Nähe der Gartenlauben in der Paul-Mühsam-Straße oder der Leschwitzer Straße gesehen haben.
Aus dem Polizeibericht:
Spiegel-Demolierer in Görlitz gefasst
Görlitz. Am frühen Sonntagmorgen gegen 1.45 Uhr informierte eine Bürgerin die Polizei darüber, dass ein Mann in Görlitz, An der weißen Mauer, Fahrzeuge beschädigte. Den sofort eingesetzten Polizisten gelang es, den Tatverdächtigen noch in Tatortnähe zu stellen. Es handelt sich um einen 33-jährigen Deutschen, welcher nach ersten Erkenntnissen an sechs Fahrzeugen die Außenspiegel beschädigte. Eine abschließende Schadenssumme liegt noch nicht vor. Die Kriminalpolizei hat die weiteren Ermittlungen wegen Sachbeschädigung aufgenommen. (szo)
Diebstahl eines Audis scheitert
Görlitz. Unbekannte Täter drangen gewaltsam in einen Audi ein, welcher in Görlitz auf der Friedhofstraße stand. Sie versuchten, das Fahrzeug kurzzuschließen, was allerdings scheiterte. Es entstand Schaden in Höhe von zirka 300 Euro. Aus dem Auto verschwanden unter anderem Zigaretten und eine Wasserflasche im Wert von fünf Euro. Die Kriminalpolizei wird sich weiter mit dem Fall befassen. (szo)
Mopeds aus Garage gestohlen
Görlitz. Unbekannte drangen gewaltsam in eine Garage in Görlitz auf der Walther-Rathenau-Straße ein. Sie durchsuchten diese und stahlen neben zwei Mopeds auch zwei Helme, einen Heizpilz und verschiedene Werkzeuge. Bei den Mopeds handelt es sich um ein grünes S 51, mit dem Versicherungskennzeichen UOP 102 und ein S 53 mit dem Versicherungskennzeichen UOR 183. Der Diebstahlschaden beläuft sich in Summe auf zirka 4.600 Euro. Angaben zum Sachschaden liegen derzeit nicht vor. Zwei weitere Garagen wurden versucht aufzuhebeln, hier gelang ein Eindringen nicht. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. (mg)
Suzuki fährt gegen Baum
Berzdorfer See. Am Sonntagmorgen gegen 8.45 Uhr kam es zu einem Verkehrsunfall am Berzdorfer See. Ein 81-jähriger Fahrer eines Suzuki war hier auf der Strandpromenade in Richtung Görlitz unterwegs. Aus gegenwärtig ungeklärter Ursache verlor er auf gerader Strecke die Kontrolle über das Auto und prallte gegen einen Baum. Der Senior verletzte sich und kam in ein Krankenhaus. Der Schaden beläuft sich in etwa auf 8 000 Euro, der Suzuki wurde abgeschleppt. Die Polizei ermittelt zur Unfallursache. (szo)
Reifenplatzer sorgt für Autobahnunfall
Görlitz. Am Samstagmittag kam es zu einem Verkehrsunfall auf der A 4. Ein 40-jähriger Fahrer eines Citroen Berlingo war in Richtung Görlitz unterwegs. Zwischen den Anschlussstellen Bautzen Ost und Weißenberg platzte ein Reifen des Fahrzeuges. Der Mann verlor die Kontrolle über das Fahrzeug, kam ins Schleudern und kollidierte mit der rechten Leitplanke. In der weiteren Folge stieß das Auto gegen die linke Leitplanke. Der Citroen war nicht mehr fahrbereit, ein Abschleppdienst nahm ihn an den Haken. Der Gesamtschaden beziffert sich auf zirka 5 000 Euro. (szo)
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Ruhe hatten nach diesen Vorfällen aber weder die Weinhübler, noch Polizei und Feuerwehr. Denn auch am Sonntag gab der unbekannte Feuerteufel keine Ruhe. Wie die Berufsfeuerwehr mitteilte, musste sie auch in der Nacht zum Sonntag dreimal zu kleineren Bränden ausrücken. Zum einen brannte kurz nach Mitternacht auf der Skaterbahn nahe der Friedrich-Engels-Straße ein Altreifenstapel. Später mussten die Kameraden zu einem brennenden Papiercontainer ebenfalls auf die Friedrich-Engels-Straße ausrücken, 20 Minuten später wieder zu einem Papiercontainer – diesmal auf dem Deutsch-Ossig-Ring. An beiden Containern entstand Totalschaden.
Am Sonntagvormittag schließlich wurden mehrere aufgeschlitzte Pools und ein Trampolin gemeldet – wieder von der Friedrich-Engels-Straße. Betroffen war die dortige Gartensparte. „Auch einen Sonnenschirm hat man versucht anzuzünden“, so ein Polizeisprecher am Sonntag.
Die Unruhe in Weinhübel dürfte also noch größer geworden sein – und die Angst vor dem Täter oder den Tätern. Wie die SZ bereits in der vergangenen Woche berichtete, machten sich vor allem Kleingärtner Sorgen, dass die bisherigen Vorfälle noch nicht das Ende der Brandserie seien – sie sollten recht behalten.
Hinweise nimmt das Polizeirevier Görlitz, 03581 650-0 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.