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Fahndung nach bewaffnetem Mann

Nach mehr als 48 Stunden hat die Polizei die Suche nach dem Flüchtigem intensiviert. Auch die Bevölkerung soll helfen.

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© Polizei Chemnitz

Chemnitz/Zwickau. Maskierte Beamte mit Maschinenpistolen am Boden und ein Helikopter in der Luft: Bei der Suche nach einem womöglich bewaffneten Mann hat die Polizei am Dienstag ein Waldstück bei Limbach-Oberfrohna im Landkreis Zwickau abgeriegelt. Nach konkreten Hinweisen suchten seit dem Nachmittag rund 100 Einsatzkräfte den 29-Jährigen, der seit Sonntagvormittag nach einem eskalierten Beziehungsstreit mit seiner Ex-Freundin auf der Flucht ist. „Es gibt konkrete Anhaltspunkte, dass er sich in dem Gebiet befindet“, sagte eine Polizeisprecherin. Bis zum Dienstagabend verlief die Suche ohne Ergebnis.

Polizeifahrzeuge sind am Dienstag im Zentrum von Limbach-Oberfrohna unterwegs.
Polizeifahrzeuge sind am Dienstag im Zentrum von Limbach-Oberfrohna unterwegs. © dpa/Hendrik Schmidt

Mehr als 48 Stunden war der Gesuchte zu dem Zeitpunkt schon untergetaucht. Im Laufe der Ermittlungen engte sich die Suche zunehmend auf ein Waldstück des Ortes Pleißa ein, der zu Limbach-Oberfrohna gehört. Es soll unweit des Hauses sein, in dem seine Ex-Freundin und deren Eltern wohnen. In dem Wald sei eine Lagerstätte entdeckt worden, an der Techniker Spuren sicherten, um herauszufinden, ob sich der Mann dort aufhielt, erklärte die Polizei am Dienstagabend.

Als konkrete Straftaten stehen laut Polizei bislang lediglich der Verdacht auf eine Bedrohung sowie der Vorstoß gegen das Waffengesetz im Raum. Warum der Mann nach dem wohl handgreiflichen Streit getürmt ist, war weiter unklar.

Nachdem anfangs die Informationen spärlich waren, kamen nach und nach immer mehr Einzelheiten über den Gesuchten ans Licht: Der 29-Jährige soll in Hartmannsdorf (Landkreis Mittelsachsen) einem Schützenverein angehört haben. Der am Sonntag außer Kontrolle geratene Beziehungskonflikt dauert schon seit einiger Zeit. Bereits im April habe es deswegen eine Anzeige gegeben. Danach seien die Waffen des Mannes auf Anweisung des Landratsamtes von der Polizei sichergestellt worden.

Anscheinend aber hatte der 29-Jährige noch immer die Möglichkeit, sich im Verein Nachschub zu besorgen. Es fehle eine Waffe, sagte Polizeisprecherin Jana Ulbricht. Er habe sie sich unberechtigt angeeignet. Ob es sich dabei um eine Maschinenpistole handelt, wollte sie nicht sagen. „Dazu geben wir keine Auskunft.“

Während der Hubschrauber das Waldstück mit einer Wärmebildkamera scannte, durchkämmten zahlreiche Beamte aus den Polizeidirektionen Chemnitz und Zwickau sowie der Bundes- und der Bereitschaftspolizei den Forst. Man gehe davon aus, dass keine unmittelbare Gefahr für Unbeteiligte bestehe, hieß es. „Es handelt sich noch immer um einen Großeinsatz“, betonte ein Polizeisprecher.

Auch die Bevölkerung wurde bei der Suche nach dem 29-Jährigen um Hilfe gebeten. Die Polizei veröffentlichte einen Fahndungsaufruf sowie Fotos des 29-Jährigen. Zugleich wurde der Mann darin aufgefordert, mit der Polizei in Kontakt zu treten, um so die Situation aufzuklären.

Laut Polizei trug der Gesuchte zum Zeitpunkt seines Verschwindens am Sonntag ein gelbes T-Shirt, schwarze Hosen und Turnschuhe. Der 1,80 Meter große, schlanke und dunkelhaarige Mann habe einen schwarzen Rücksack, eine schwarze Tasche und eine rote Plastiktüte bei sich gehabt.

Nach einem eskalierten Streit mit seiner Ex-Freundin am Sonntag hatte es laut Polizei Hinweise darauf gegeben, dass sich der 29-Jährige eine Schusswaffe besorgt haben könnte. Vorsorglich waren seine ehemalige Lebensgefährtin und deren Familie in Sicherheit gebracht worden.

Wer Hardy Georgi sieht oder antrifft, sollte umgehend den polizeilichen Notruf 110 wählen, rät die Polizei. Zeugenhinweise zum Aufenthalt des Gesuchten seit Sonntagvormittag nimmt auch die Chemnitzer Kriminalpolizei entgegen unter der Rufnummer 0371 – 387 3445 (szo/dpa)