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Ex-CDU-Mann wechselt zur AfD

Andreas Grapatin saß zehn Jahre im sächsischen Landtag, vertrat den Freistaat im Ausland und wurde danach im Kultusministerium vermutet. Aufgetaucht ist er nun woanders.

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© PR

Dresden. Ob es mit seinem Leben zuletzt eher bergab oder bergauf ging, kann Andreas Grapatin nur selbst entscheiden. Im Dresdner Regierungsviertel war der 54-Jährige, der für die CDU von 1999 bis 2009 als Abgeordneter im Landtag saß und dort den Wahlkreis Dresden 5 vertrat, zumindest eine häufig diskutierte Personalie.

Dafür sorgte vor allem sein Werdegang nach dem Ausscheiden aus dem Parlament, wo Grapatin früheren Mitstreitern zufolge nicht durch besonderen Arbeitseifer aufgefallen war. Womöglich war das auch der Grund, weshalb er seinen Wahlkreis 2009 an einen CDU-Mitbewerber verlor. Später wurde Grapatin dennoch zum Leiter des sächsischen Verbindungsbüros in Breslau ernannt. Ein reiner Versorgungsposten, schimpfte nicht nur die Opposition.

Aber auch in Polen agierte der Ex-Abgeordnete dann ohne nennenswerte Resultate, der Unmut in Dresden wuchs erneut. Im März 2017 wurde er schließlich von seinem lukrativen Auslandsposten abgelöst und sollte wieder im Kultusministerium arbeiten, wo er einst als Referent angestellt war. Nur bekam ihn dort bis zum Jahresende aufgrund von Krankschreibungen kaum jemand zu Gesicht. Immerhin schaffte es Grapatin noch, im Juni 2017 die CDU zu verlassen, bevor er jetzt als Mitarbeiter der AfD-Landtagsfraktion wieder auftauchte.

Eigenartig: Die Fraktion selbst wollte auf Anfrage nicht bestätigen, dass Grapatin jetzt bei ihr beschäftigt ist. Dabei hat der Ex-CDU-Mann längst einen Hausausweis, der ihn entsprechend legitimiert, sowie eine eigene Telefonnummer im Landtag. (SZ)