Merken

Dresdner OB ist „Schleudersachse“

Der Negativpreis des Bunds der Steuerzahler in Sachsen geht an Dirk Hilbert. Der FDP-Politiker war nicht kleinlich beim Ausgeben von Steuergeldern.

Teilen
Folgen
NEU!
© Tobias Wolf

Dresden. Der „Schleudersachse 2018“ – alljährlicher Negativpreis des Bunds der Steuerzahler in Sachsen – geht an den Dresdner Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP).

Beim Internet-Votum über insgesamt sechs Verschwendungsfälle, die aus Sicht des Steuerzahlerbunds besonders extrem waren, stimmten 44,53 Prozent der 2 387 Teilnehmer für den Dresdner OB. Der war zuvor durch die hohe Zahl seiner Dienstreisen und die damit verbundenen Kosten aufgefallen. So war der Kommunalpolitiker im vergangenen Jahr an 72 Tagen dienstlich außerhalb der sächsischen Landeshauptstadt unterwegs. Die insgesamt 37 Reisen führten ihn unter anderem nach Hamburg, Würzburg, München und Berlin. Zehnmal ging es dabei ins Ausland – neben Tschechien, Polen, Italien, China, Österreich und Belgien besuchte Hilbert auch die Insel Maui, die zu Hawaii gehört. Anlass dieser Reise war eine vor Ort durchgeführte Technologiekonferenz. Die Gesamtkosten für alle Touren lagen bei mehr als 17 400 Euro. Hilbert selber konnte sich am Montag nicht zu der fragwürdigen Ehrung äußern. Er ist zurzeit im Rahmen einer erneuten Dienstreise in Florenz.

Auf dem zweiten Platz landete in dieser Kategorie mit 16,63 Prozent der Stimmen Sachsens Gleichstellungsministerin Petra Köpping (SPD), die in einem Landkreismagazin für gut 3 200 Euro ihre Sprechstunden als Politikerin beworben hatte.

Der neu eingeführte Sonderpreis für „Wiederholungstäter“ geht an die Landesdirektion Sachsen, die über 10 700 Euro für ein internes Mitarbeiterfest ausgab. (SZ/gs)