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Drei ungeklärte Mordfälle

28 Menschen wurden seit 1990 im heutigen Kreis Meißen ermordet. Drei Täter laufen womöglich noch immer frei herum.

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© Archiv/Lutz Weidler

Von Christoph Scharf

Landkreis. Der Fall von Vera Marotz gilt als der bekannteste: 2004 war die Seniorin brutal ermordet in Nünchritz gefunden worden. Die bis heute nicht aufgeklärte Tat an der als „Katzenjule“ bekannten Frau hatte für Entsetzen gesorgt. Noch immer ermittelt die Kripo in der Sache – damals war auch eine DNA-Spur gefunden worden.

Wie jetzt durch eine Antwort des Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken bekannt wurde, ist das nicht der einzige offene Mordfall aus dem Landkreis Meißen. Neben dem Fall von Vera Marotz gilt auch noch ein Delikt aus dem Jahr 2014 und eines aus dem Jahr 2001 als bislang ungeklärt. Details dazu konnte die Polizei am Montag noch nicht mitteilen, weil das eine aufwendige Recherche brauche.

Dennoch liegt die Aufklärungsrate bei Mordfällen im Kreis Meißen bei knapp 90 Prozent: Die Statistik verzeichnet seit 1990 28 Mordfälle, von denen 25 aufgeklärt wurden. Im Nachbarkreis Mittelsachsen sind bei ebenfalls 28 Mordfällen nur zwei unaufgeklärt, im Kreis Nordsachsen sind sechs von 31 Morden ungelöst.

Ermittelten Mördern droht in Deutschland lebenslang Gefängnis. Laut Strafgesetzbuch gilt als Mörder, wer „aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln“ einen Menschen tötet – oder um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken. In anderen Fällen spricht man vom Totschlag. Von diesem Delikt gab es seit 1990 im Kreis Meißen 52 Fälle, von denen drei als unaufgeklärt gelten.