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Burg verkauft 0-Euro-Scheine

Die Burg Mildenstein in Mittelsachsen folgt einem Trend: Ein besonderes Andenken soll mehr Besucher anlocken. Für die Partner-Burg Kriebstein ist schon eine Neuauflage im Gespräch.

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© dpa

Leisnig. Nichts wert, aber vielleicht irgendwann einmal kostbar: Die Burg Mildenstein im mittelsächsischen Leisnig vertreibt seit dieser Woche einen 0-Euro-Schein. Das Andenken hat eine limitierte Auflage von 10 000 Stück. „Das ist ein schönes Souvenir, das sich jeder leisten kann“, sagte Schlossleiterin Susanne Tiesler. Nach ihren Angaben kostet der Schein auf echtem Geldpapier zwei Euro. Innerhalb der ersten Woche gingen rund 2 800 Noten über den Ladentisch.

Auf der Vorderseite ist die Burg abgebildet. Zudem verfügt jeder Schein über eine eigene Seriennummer sowie alle weiteren gängigen Sicherheitsmerkmale, wie sie von normalen Banknoten bekannt sind. Das frühere Schloss Mildenstein hoch über dem Fluss Mulde ist nach der Burg Kriebstein (Landkreis Mittelsachsen) und dem Schloss Moritzburg (Landkreis Meißen) die dritte Sehenswürdigkeit der Gesellschaft Schlösserland Sachsen, die das wertlose Geld anbietet.

Als Tiesler erstmals durch Moritzburg mit der Idee eines 0-Euro-Scheins in Berührung kam, hat sie das beiseite geschoben. „Wer soll das kaufen“, fragte sich die Schlossleiterin von Mildenstein und Kriebstein. Doch nach dem Erfolg in Moritzburg versuchte sie es auch mit Noten von Kriebstein - und konnte sich vor Nachfrage kaum retten. Schon vor der Ausgabe habe es mehr als 100 Vorbestellungen gegeben, seit Ende Juni wurden 7 000 der 10 000 Scheine verkauft.

Von dem Erfolg sei sie überrascht gewesen. Händler und Sammler würden die Noten in rauen Mengen kaufen, sagte sie. Begehrt seien zum Beispiel Seriennummern unter Hundert, spezielle Ziffernfolgen oder auch Geburtsdaten. Nun ist für die Burg Kriebstein bereits eine Neuauflage im Gespräch. Über den Winter könne man das angehen, sagte Tiesler. Dann mit einem anderen Motiv, um neue Anreize für Sammler zu schaffen.

In einem Internetauktionshaus sind die 0-Euro-Scheine von Kriebstein und Mildenstein bereits für ein Mehrfaches des normalen Kaufpreises im Angebot. Den Verkaufspreis könne sie nicht erhöhen, sagte Tiesler, aber sie verspreche sich in erster Linie einen Werbeeffekt von dem ungewöhnlichen Andenken. „Ich hoffe, dass dadurch mehr Besucher kommen“, sagte die Schlossleiterin. Bis Ende Juli waren auf der Burg Kriebstein 28 546 Besucher, in Mildenstein wurden 21 521 Gäste gezählt. (dpa)