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Außergewöhnliche Stadtführungen in Sachsen gefragt

Dresden. Joggende Stadtführer, elektronische Schnitzeljagden, verkleidete Nachtwächter - außergewöhnliche Stadtführungen sind in Sachsen zunehmend gefragt. Das ergab eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa.

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Dresden. Joggende Stadtführer, elektronische Schnitzeljagden, verkleidete Nachtwächter - außergewöhnliche Stadtführungen sind in Sachsen zunehmend gefragt. Das ergab eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa. Angeboten werden sie mittlerweile in nahezu allen Sprachen, auf Französisch, Englisch und Spanisch ebenso wie auf Russisch und Polnisch. Rar sind dagegen Städteführer mit Chinesisch- und Japanischkenntnissen. „Touristen aus diesen Ländern bringen aber ohnehin meist ihre eigenen Dolmetscher mit“, sagt Sonja Pfeifer-Suppee, Geschäftsführerin der Leipziger Agentur „Treffpunkt Leipzig“.

Zwischen 40 und 50 Gästeführer des Unternehmens zeigen Fremden die Sehenswürdigkeiten von Leipzig. „Der Renner sind unsere Nachtwächter- und Mondscheintouren“, berichtet Pfeifer-Suppee. Bei einbrechender Dunkelheit führen die Nachtwächter in historischem Gewand durch die Straßen der Altstadt und erzählen kuriose Geschichten aus dem Leipzig von einst. Auch Biertouren durch die Kneipen, Literatur-Rundgänge oder spezielle Führungen für Schüler sind gefragt.

Für ausdauernde Touristen: joggende Reiseführer in Dresden

Ausdauer und gute Puste brauchen alle Touristen in Dresden, die eine Tour bei dem joggenden Reiseführer Máté Baksa-Soos buchen. Auf einer Strecke von etwa acht Kilometern führt er seine Kunden zu Frauenkirche, Zwinger und Elbwiesen. „Eine Stunde sollte man schon problemlos laufen können“, sagt Baksa-Soos. Vor allem bei sportlichen Managern, die wenig Zeit haben, ist die ausgefallene Kombination zwischen Lauftraining und Sightseeing beliebt. Der neue Trend des sogenannten „Sightjoggings“ stammt aus den USA.

Rund 240 Mitglieder sind beim Berufsverband Dresdner Gästeführer registriert. „Es gibt genug, das Angebot ist groß“, sagt Sprecher Sven Muth. Gefragt sind nicht nur Ausflüge in die Landeshauptstadt, sonder auch Abstecher in die Sächsische Schweiz, nach Moritzburg und nach Meißen. Ein Trend ist dabei vor allem spürbar: „Die Menschen wollen etwas Besonderes, Individuelles erleben“, sagt Muth. In den vergangenen Monaten seien vor allem Führungen auf Englisch und Russisch gebucht worden. „Es kommen immer mehr Russen auf der Durchreise nach Dresden“, erzählt Muth. Sie wollen sich schnell einen Überblick verschaffen und greifen dabei auf Fremdenführer zurück.

Touristen können Chemnitz neuerdings auch durch das „Geocaching“, einer Art elektronischer Schnitzeljagd, entdecken. Mit Hilfe von Satellitendaten und einem GPS-Gerät begeben sie sich auf Schatzsuche durch die Innenstadt. Die 25 Gästeführer der City-Management und Tourismus GmbH bieten zudem Rundfahrten im Planwagen, Bierverkostungen und Extrem-Führungen mit dem Mountainbike an. „Etwa 90 Prozent der Gäste kommen aus Deutschland“, sagt Geschäftsführer Michael Quast. Darunter sind auch viele Firmen und Privatpersonen aus der Region, die so ihre Heimat neu entdecken wollen. (dpa)