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Kunsthandwerk im Schlosspark

Beim Kunsthandwerkermarkt in Neschwitz zeigten über 80 Aussteller viele außergewöhnliche Dinge.

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© Carmen Schumann

Von Carmen Schumann

Neschwitz. Mit nur einer Handbewegung wird aus einer zweidimensionalen Klappkarte ein dreidimensionales Kunstwerk. Beim Kunsthandwerkermarkt am Wochenende im Schlosspark von Neschwitz war der Stand von Truong Thi Lam aus Dresden stets dicht umlagert. Die Besucher bestaunten die Fingerfertigkeit der gebürtigen Vietnamesin, die die Kunst des Papierschneidens in ihrem Heimatland erlernte. Was sie da nicht alles aus Papier zaubern kann: von Blumen, über Schiffe und Lokomotiven bis hin zu berühmten Sehenswürdigkeiten.

Impressionen vom Kunsthandwerkermarkt

Silke Härtig häkelt Kleidungsstücke, die nicht jeder hat.
Silke Härtig häkelt Kleidungsstücke, die nicht jeder hat.
Korbmacher Detlef Gedrange ist gern auf Märkten zu Gast.
Korbmacher Detlef Gedrange ist gern auf Märkten zu Gast.
Linda Trillhaase aus Tonndorf spielt auf verschiedenen Instrumenten und singt vertonte Gedichte.
Linda Trillhaase aus Tonndorf spielt auf verschiedenen Instrumenten und singt vertonte Gedichte.
Die Mini-Bücher von Anna-Maria Oeser passen in eine Puppenstube.
Die Mini-Bücher von Anna-Maria Oeser passen in eine Puppenstube.
Bettina Aurin sitzt auf einer Bank, die ihr Sohn Steffen Aurin geschmiedet hat.
Bettina Aurin sitzt auf einer Bank, die ihr Sohn Steffen Aurin geschmiedet hat.
Andrzej Krysztofinski stellt Schmuck aus Naturmaterial und Jagdtrophäen her.
Andrzej Krysztofinski stellt Schmuck aus Naturmaterial und Jagdtrophäen her.
Wenn Truong Thi Lam ihre Glückwunschkarten aufklappt, kommen Blumen, aber auch Schiffe, Sehenswürdigkeiten oder andere schöne Dinge in 3D zum Vorschein. Die Kunst, Papier zu filigranen Kunstwerken zu schneiden, hat die Dresdnerin in ihrer Heimat Vietnam erlernt.
Wenn Truong Thi Lam ihre Glückwunschkarten aufklappt, kommen Blumen, aber auch Schiffe, Sehenswürdigkeiten oder andere schöne Dinge in 3D zum Vorschein. Die Kunst, Papier zu filigranen Kunstwerken zu schneiden, hat die Dresdnerin in ihrer Heimat Vietnam erlernt.

Silke Härtig aus Dohma ist gelernte Floristin. An ihrem Stand zeigte sie auch wunderbare Gestecke, die sie ausschließlich aus Naturmaterialien anfertigt. Doch sie hat sich mittlerweile auch auf eine Fertigkeit besonnen, die sie schon zu DDR-Zeiten erlernt hat, nämlich das Häkeln. Mit dem Häkelhaken entstehen unter ihren geschickten Händen Kleidungsstücke, die nicht jeder hat. Nach Vorlagen richtet sie sich dabei nicht, sondern sie lässt ihre Fantasie spielen. Auf dem Kunsthandwerkermarkt in Neschwitz war sie zum ersten Mal dabei. Das Ambiente gefiel ihr sehr gut.

Anna-Maria Oeser hatte ihren Stand im Barockschloss aufgebaut. Das war auch nötig, denn ihre Exponate sind sehr empfindlich. Es handelt sich dabei um Mini-Bücher im Format von etwa zwei mal zweieinhalb Zentimeter. Eigentlich ist sie Kunstmalerin. Vor einiger Zeit kam sie auf die Idee, Puppenstuben einzurichten. Diese stattete sie mit Büchern aus. Mit der Zeit wurden es immer mehr Mini-Bücher, die sie selbst illustrierte und mit selbst geschriebenen Texten versah. Die Themen reichen dabei von Anatomie-Büchern, über Erotik bis hin zu Kochbüchern. Die Künstlerin gibt sogar das Magazin „Explosiv“ heraus, das natürlich ebenfalls Miniformat hat.

Bettina Aurin ist stolz auf ihren Sohn Steffen. Der Schmiedemeister aus Schönbrunn gestaltet schöne Dinge für Wohnung und Garten. Prunkstück am Stand ist die Bank, die er als sein Meisterstück angefertigt hat und die aus schmiedeeisernen Elementen, aber auch aus einem Stück Teakholz besteht. Die Kunstschmiede Aurin arbeitet zu einem Viertel für private Auftraggeber und zu Dreivierteln für die öffentliche Hand.

Andrzej Krysztofinski aus Dresden ist Jäger und im Hauptberuf Möbeldesigner. Aus den Jagdtrophäen, wie Geweihen, aber auch Knochen, fertigt er filigrane Schmuckstücke an. Außerdem bemalt er Ostseesteine mit Jagdmotiven, die dann mit Fixativ haltbar gemacht werden. Linda Trillhaase beherrscht verschiedene Instrumente und erfreute die Besucher des Kunsthandwerkermarktes mit vertonten Gedichten. Sie kann aber auch mit Stelzen auftreten und gestaltet Programme für Kinder. Korbmachermeister Detlef Gedrange könnte sich eigentlich schon zur Ruhe setzen. Doch zu Märkten fährt der Pirnaer immer noch gerne, um mit seinen Kunden ins Gespräch zu kommen.

Mathias Vogt vom Veranstalter Markt-Wert zeigte sich mit der Resonanz sehr zufrieden. „Das ist eine schöne Location und die Besucherzahlen steigen“, sagte er.