Merken

Zum Niederknien

Die erste Ausbildungsmesse in der Oberschule war ein Erfolg. Fast 30 Betriebe waren vertreten. Die Schüler hatten eine Aufgabe.

Teilen
Folgen
© Anne Hübschmann

Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Ebersbach. Mädchen müssen nicht in Mädchenberufe, und Jungs nicht nur in solche für „starke Kerle“. „Schaut nach Alternativen, stellt viele Fragen“, fordert Ute Kedzierski vom ZTS Glaubitz die Achtklässler auf. Allein für sie fand am Dienstagabend erstmalig eine Berufsmesse mit fast 30 Unternehmen statt. Für die Schüler war die Teilnahme Pflicht, sie hatten Fragebogen für zehn auszuwählende Stände auszufüllen. Manchmal machten das die Eltern.

Am Stand der Agrargenossenschaft Göhra beraten Peggy Rühle und Niklas Höhne auch Anne (r.) aus Naunhof und Larissa aus Radeburg.
Am Stand der Agrargenossenschaft Göhra beraten Peggy Rühle und Niklas Höhne auch Anne (r.) aus Naunhof und Larissa aus Radeburg. © Anne Hübschmann

Bei der Agrargenossenschaft Göhra e. G. erkundigen sich erstaunlich viele Mädchen. So Anne aus Naunhof, in deren Familie Landwirtschaft schon eine Rolle spielt. Oder Larissa aus Radeburg, die sich für Tiere interessiert. „Wir haben jährlich zwei Lehrstellen zu vergeben“, sagt Peggy Rühle und stellt den Betrieb in Göhra ausführlich vor. Mitarbeiter Niklas Höhne erklärt, aus welchem Getreide welches Brot wird.

Während sich die Mädchen Notizen machen, lässt sich Leon-Maurice aus Ebersbach bei der örtlichen Agrartechnik Sachsen beraten. „Ein Praxisberuf soll es für mich sein, ich helfe auch meinem Onkel und meinem Papa schon in der Landwirtschaft“, so der Achtklässler. Seine Mutter Katja Maschinski ist begeistert von der Berufsmesse. „Das ist auch gut für uns Eltern, hier haben wir alles kompakt und können unsere Kinder unterstützen, selbst die Anforderungen in den einzelnen Berufen kennenzulernen“, sagt die Friseuse. Man könne sich überall mal was anhören und nachfragen. Bei allen Anbietern – vom AWO-Pflegewohnheim in Rödern bis zu Wacker Chemie oder Kronospan – werden die Kenntnisse und Fähigkeiten erläutert, die für die Berufe nötig sind. „Wir gehen mit einer guten Perspektive nach Hause“, sagen Katja Maschinski und ihr Sohn Niklas ist zufrieden. Schön, mit den Arbeitgebern mal ganz persönlich reden zu können, findet es Schüler Paul Marquardt aus Ebersbach. Um sich Notizen zu machen, kniet er sogar am Stand von Auto Gahse aus Uebigau nieder. Zwar ist die Werkstatt bekannt für ihr weibliches Profil. Doch Jungs als Interessenten werden freilich nicht abgelehnt. Bei Dieter Nitzsche vom Nutzfahrzeuge Service aus Großenhain-Zschieschen hört man es gerade andersherum. Hier ist eine junge Frau im ersten Lehrjahr zur Kfz-Mechatronikerin. Immerhin sieben Azubis hat der 29 Mitarbeiter starke Vertragspartner von MAN. Auch Fachlageristen werden gesucht.

Die Achtklässler können sich nun sechs Firmen für einen Besuch auswählen. In dreien werden sie zudem ein Schnupperpraktikum absolvieren. Unterstützt werden sie vom Projektträger ZTS Glaubitz.