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Zu wenig Leute für die Volkssolidarität

Die Ortsgruppe in Röhrsdorf wurde aufgelöst. Der Vorstand ist zu alt, die Senioren ändern sich, und der Ortschaftsrat springt ein.

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© Symbolfoto: dpa

Von Heike Sabel

Röhrsdorf. Dagmar Kirsten war über 40 Jahre lang die Volkssolidarität in Röhrsdorf. Ihre ersten Schritte im Verein ging sie als Kind mit ihrem Vater in Nentmannsdorf. Als sie eintrat, bereitete eine Lehrerin sie auf die Verantwortung vor. Genau das hätte sie auch gern gemacht, doch nach zwei Jahren Suchen hatte sie niemand gefunden.

Die Ortsgruppe aufzulösen, fiel ihr schwer, aber es gab keine Alternative – trotz der acht bis zwölf Helferinnen und ihres Mannes. Es gibt mehrere Gründe, sagt Dagmar Kirsten. Ihr Alter, sie wird nächstes Jahr 73, ist nur einer. Die Ansprüche der Senioren und die Zeiten ändern sich. Außerdem sei es für Berufstätige immer schwerer, ehrenamtlich etwas zu machen. Dennoch ist Röhrsdorf bisher einer der wenigen Ausnahmen im Kreisverband der Vollssolidarität.

Von den rund 50 Ortsgruppen lösten sich bisher drei auf. Man versuche, die verbleibenden Mitglieder in andere Gruppen einzubeziehen. Pirna-Mockethaler werden sich zum Beispiel Birkwitz-Pratzschwitz anschließen, sagt Geschäftsführerin Gabriele Hünlich.

In Röhrsdorf wurde eine andere Lösung gefunden. Hier übernimmt der Ortschaftsrat die Veranstaltungen im Ort. „Busfahrten können wir zwar nicht organisieren, aber es wäre schade, unsere Senioren außen vor zu lassen“, sagt Ortsvorsteher Dietmar Neumann. (SZ/sab)