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Zittaus erste Sushi-Bar

Ein Dresdner expandiert bis nach Zittau. Im neuen Restaurant gibt es auch vietnamesische und thailändische Küche.

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© Matthias Weber

Von Mario Heinke

Es scheint als habe Zittau auf sie gewartet. Die erste, weit und breit einzige Sushi-Bar hat zu Pfingsten eröffnet. Nach den ersten Wochen zeigen sich Betreiber und Kunden zufrieden. „Gott sei Dank, endlich kann in dieser Region mein Sushi-Hunger gestillt werden“, schreibt eine Internetnutzerin in der Bewertung von „HQ Sushi & Wok Zittau“ bei Facebook. Gleich im Eingangsbereich bei Kaufland in der Äußeren Weberstraße ist die Sushi-Bar, die eigentlich ein kleines Restaurant ist, entstanden. Den nächstgelegenen Sushi-Tempel findet man in Liberec (Reichenberg). Inhaber Hung Vi Van betreibt in Dresden bereits vier Sushi-Restaurants, unter anderem im World-Trade-Center und an der Technischen Universität. Der Sohn vietnamesischer Gastarbeiter, die 1987 zum Arbeiten in die DDR kamen, studierte zunächst Maschinenbau, bevor er vor vier Jahren ins Sushi-Geschäft einstieg und nun auf Expansionskurs ist. „Sushi boomt, überall in der Welt“, sagt Hung Vi Van voller Überzeugung. Die Entscheidung, am Standort Zittau zu investieren, und dort drei Mitarbeiter einzustellen, hat viel mit Kaufland zu tun. „Wir folgen Kaufland“, erklärt der 31-Jährige vielsagend, bevor er seine Stippvisite in Zittau beendet und wieder nach Dresden fährt.

Das aus Japan stammende Gericht aus kaltem, gesäuertem Reis wird jeden morgen in Zittau frisch zubereitet und in mundgerechten Stücken optisch sehr ansprechend im Kühlregal oder in Frischeboxen ausgelegt. Der Sushi-Klassiker: Die Füllung aus rohem oder geräucherten Fisch, rohen Meeresfrüchten, Gemüse, Tofu oder Ei wird mit Reis umhüllt und in getrocknete Seealgen gewickelt. In der Variante „Inside Out“ finden sich die Bestandteile anders herum angeordnet: Seealgenblatt innen, Reis außen. Die Rolle wird dann mit Wasabi – japanischem Meerrettich – und Sojasauce gewürzt. Wer von Hause aus mit einer gut ausgeprägten Feinmotorik gesegnet ist, benutzt zum Essen die beiliegenden Holzstäbchen. Grobmotoriker und alle anderen nehmen die Finger.

Die Vielfalt der Sushi-Zutaten scheint grenzenlos: Lachs, Thunfisch, Tilapia, Butterfisch, Tintenfisch, Oktopus, Jakobs- oder Herzmuschel, Garnele, Avacado, Zuckerschote und so weiter und so fort. „Sushi braucht viel Gefühl“, erklärt der Zittauer Geschäftsführer Nguyen Tien Dung und fügt hinzu: „Es ist ein Luxusprodukt.“

Tien Dung ist in Zittau geboren und war sehr überrascht, dass die Eröffnung des „HQ Sushi & Wok“ so gut von der Bevölkerung angenommen wurde. Die Überraschung erklärt sich wohl auch damit, dass der gemeine Oberlausitzer nicht immer den Eindruck erweckt, besonders offen für Neues oder übermäßig experimentierfreudig zu sein. „Im Moment herrscht etwas Flaute wegen der Ferien, aber sonst sind wir mit den Umsätzen der ersten Wochen sehr zufrieden“, so der Zittauer Geschäftsführer. Weil Sushi ein typisches Außer-Haus-Essen ist, kaufen viele Kunden vorbereitete, gefüllte Boxen oder bestellen Sushi telefonisch, um sie später abzuholen.

Wer beim Essen jedoch lieber an einem Tisch sitzt, findet im Restaurant 30 Sitzplätze. Außer Sushi gibt es auch warme Mahlzeiten aus der vietnamesischen und thailändischen Küche. Besonders in der Mittagszeit ist das von 11 bis 20 Uhr geöffnete Restaurant gut gefüllt. Die Mehrheit der Kunden nimmt die Gerichte aber mit nach Hause, sagt Nguyen Tien Dung. „Sehr lecker, frischer geht’s nicht“, „Preise sind total in Ordnung und eine tolle Location. Ich komme wieder“, so oder ähnlich lauten die fast durchgängig positiven Bewertungen bei Facebook.