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Zehn Jahre Klosterstübchen

Aus der Gartensparte Erholung waren die Schmidts Ende 2007 in die Großenhainer Innenstadt gezogen.

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© Kristin Richter

Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Großenhain. Am heutigen Montag hat das „Klosterstübchen“ allen Grund zum Feiern. Das zehnjährige Bestehen des Lokals ist der Grund. Ende 2007 hatten Karin und Imo Schmidt das Kapitel Gartensparte Zur Erholung hinter sich. Dort hatten die langjährigen Pächter der Spartenkneipe eine außerordentliche Kündigung geschrieben. Wirt Imo Schmidt war über 30 Jahre mit dem „Gartenidyll“ verbunden, 20 Jahre war auch Ehefrau Karin dabei. Doch wachsende Unstimmigkeiten mit dem Spartenvorstand ließen die Schmidts ihre Zelte abbrechen. In ihrem Haus in der Klostergasse wagten sie einen Neuanfang.

Karin Schmidt und ihre Helferinnen Elisa und Birgit sind die neuen Nonnen Großenhains.
Karin Schmidt und ihre Helferinnen Elisa und Birgit sind die neuen Nonnen Großenhains. © Krüger-Mlaouhia

Imos Klosterstübchen tauften sie ihr neues Bierlokal mit Imbiss. Eingerichtet wurde es in der früheren Fleischerei Mammitsch im Hinterhof der Hausnummern 3 bis 5. Durch ein großes Tor gelangt man hierher. Als die Fleischerei in den 1960er Jahren schloss, kaufte die Molkerei das Grundstück und nutzte es für Wohnungen. Wo heute die Tische und Stühle stehen, waren Schuppen und Außentoiletten.

1997 sind die Schmidts hier selbst eingezogen. Eine ganze Weile bauten sie an ihrer neuen Existenz. Inhaberin der Gaststätte ist Karin Schmidt, Ehemann Imo war Erwerbsunfähigkeits-Rentner und ist mittlerweile verstorben. Doch Imo gab dem Lokal seinen Namen und arbeitete nebenbei mit.

Zwei Parkflächen im Hof

Etwa 20 Plätze hat das Klosterstübchen. Im Sommer kommen noch 24 Plätze im Biergarten im Innenhof dazu. Die Betreiber haben auch zwei Parkflächen geschaffen. Sie befinden sich ebenfalls im Hof.

Die Ausstattung des „Gartenidylls“ aus der Sparte Erholung finden die Stammkunden von Imo im Klosterstübchen wieder. Das Lokal macht einen rustikal-gemütlichen Eindruck. Unter dem Tresen erstreckt sich eine künstlich gemauerte Bruchsteinwand. Hier sind drei wertvolle Kacheln eingearbeitet, die einst zum Kachelofen in der heutigen Blauen Laterne gehörten. „Gerd Drobela hat mir die Mauer gesetzt“, erzählte Imo Schmidt zur Eröffnung. In einer Wandnische hängt ein großes Wappen mit Säbeln. Das hatte Imo aus Spanien mitgebracht. Es wird von unten angeleuchtet.

Als Speisen tischt das Klosterstübchen auf, wofür auch schon die Spartenkneipe bekannt war: Bauernfrühstück und Würzfleisch. Doch die Vormittagsöffnung an den Markttagen hat sich nicht bewährt. Nun ist das Klosterstübchen außer Montag und Dienstag täglich von 15 bis 24 Uhr geöffnet, sonntags aber schon ab 9 Uhr für den Frühschoppen. Natürlich ist das Lokal eine Nichtrauchergaststätte. Wer dennoch qualmen will, geht vor die Tür.

Am Montag ab 10 Uhr geöffnet

Zum zehnjährigen Jubiläum am heutigen Montag schließt Karin Schmidt schon um 10 Uhr ihr Lokal auf und erwartet Gäste und Gratulanten. Mit ihrer regelmäßigen Teilnahme am Biergartenfest – zuletzt auch im Nonnengewand – hat sich die Betreiberin zahlreiche Stammgäste gesichert. Das Klosterstübchen auf der Klostergasse ist ein geselliger Ort, der aus der Innenstadt nicht mehr wegzudenken ist.