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Wurde ein Wolf am Hirsch gesehen?

Gerüchte, wo die Tiere unterwegs sein sollen, gibt es viele. Nun erfolgte wieder eine Meldung aus dem Dresdner Norden von einer Begegnung.

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© Symbolfoto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Von Julia Vollmer

Es gibt Wölfe in Sachsen, das ist bekannt. Immer wieder gibt es jedoch Gerüchte, dass die Tiere auch in Dresden gesehen wurden. Nun soll es eine Wolfssichtung am Weißen Hirsch gegeben haben. Ende September hätten sich Wolf und Mensch auf dem Konzertplatz für wenige Minuten gegenübergestanden, so die Stadt in einer Antwort auf eine Anfrage von SPD-Stadträtin Kristin Sturm. Ob das wirklich stimmt, ist unklar. Denn das Kontaktbüro Wölfe in Dresden nimmt diese Meldungen von Bürgern nur entgegen. Zweifelsfreie Beweise für diese Begegnung, wie Fotos, gibt es laut der Stadt nicht.

Klar ist, nicht in der Stadt, aber in unmittelbarer Nachbarschaft zu Dresden, also in der Laußnitzer oder Königsbrücker Heide, leben Wölfe. Doch trotzdem sei es nicht auszuschließen, die Tiere mal im Stadtgebiet zu sehen, so die untere Naturschutzbehörde. Denn die durchschnittlich von einem Wolf zurückgelegte Strecke beträgt rund 30 Kilometer in einer Nacht, es können aber auch deutlich mehr sein, so die Naturschutzbehörde.

Es sei im Augenblick aber unwahrscheinlich, dass sich Wölfe in Dresden dauerhaft niederlassen. Sie finden in der Umgebung attraktivere Bereiche als in der Stadt mit vielen Autos und Menschen. Auch die Dresdner Heide ist von Spaziergängern stark frequentiert und sei nicht zu vergleichen mit der einsameren Königsbrücker Heide, in der Wölfe dauerhaft vorkommen und sich fortpflanzen. Aufgrund der bisherigen Meldungen wäre ein vereinzeltes Auftreten des Wolfes im Schönfelder Hochland und im Bereich Schönborn und Langebrück möglich.

Das sächsische Umweltministerium spricht von 30 Meldungen von Mitte 2017 bis Mitte 2018. Allerdings seien auch Fälle dabei, wo ein Jogger einen dunklen Schatten gemeldet habe, so Sprecher Frank Meyer. Er versichert aber, die Behörden würden im Fall der Fälle eingreifen und Menschen und Nutztiere schützen.

Beim sächsischen Wolfsmanagement gingen in den letzten zwei Jahren drei Informationen ein, die als eindeutiger Wolfsnachweis eingestuft werden konnten. Eine Fotofallenaufnahme gelang im September 2017 in der Nähe des Autobahndreieckes A 4 und A 13 am Abzweig Weixdorf.