Von Kathrin Krüger-Mlaouhia
Liega. Der eigentliche Besitzer ist in den Ferien auf Mallorca. Nachbar Ronny Hein hat dessen Schafe in Obhut und eines davon bei sich außerhalb der Koppel. Das war wohl ein Fehler, denn just dieses Schaf lag am Montagmorgen zerfetzt und leblos da, als Ronny Hein es fand. „Schon am vorhergehenden Morgen war ein Wolf zwischen Thiendorf und Liega herumgeschlichen“, weiß der junge Mann. In der Nacht hätte er den Wolf allerdings nicht gehört. Erschreckt hat ihn aber, dass der Wolfsriss keine zwei Meter hinterm Hoftor passierte, also unmittelbar an der Siedlung.
Der Liegaer meldete den Wolfsriss beim Kreisumweltamt und musste dann warten, bis Mitarbeiter von Großenhain zur Begutachtung nach Liega gekommen waren. Die Fachleute gehen laut Hein davon aus, dass es mehrere Wölfe waren – und das sie nach Liega zurückkommen. Deshalb hat Ronny Hein die übrigen Schafe nun nachts in den Stall geholt. Es wurde routinemäßig auch eine DNA-Probe des toten Tieres genommen, die nun zur Analyse eingeschickt wird. Doch dass der Wolf das Tier gerissen hat, bestreitet das Amt wohl nicht.