Merken

Winnetou und Hebamme sind Renner im Wehlgrund

Die Felsenbühne Rathen legt bei den Besucherzahlen zu. Mehr als 60 000 kamen in dieser Saison.

Teilen
Folgen
© Landesbühnen

Von Thomas Morgenroth

Kurort Rathen. Der Himmel weinte, der Held auch: Jürgen Haase ritt am vergangenen Sonnabend zum letzten Mal an der Seite seines Blutsbruders Winnetou (Michael Berndt Cananá) als Old Shatterhand über die Felsenbühne Rathen (SZ berichtete). Trotz des scheußlichen Wetters hielten fast alle der exakt 1 384 Gäste bis zum Ende durch und verabschiedeten den 60-jährigen Dresdner Schauspieler mit stehenden Ovationen.

Andreas Gärtner, den Leiter des Naturtheaters, wundert das große Interesse nicht: „Das lag nicht nur an dem besonderen Anlass. Karl May zieht immer.“ Mit einer durchschnittlichen Zuschauerzahl von rund 1 200 pro Vorstellung war das Abenteuerstück „Winnetou I“ in diesem Sommer der Renner im Wehlgrund. Daran, ist sich Gärtner sicher, wird sich wohl auch 2019 nichts ändern, wenn Holger Uwe Thews als Old Shatterhand den Kampf gegen die bösen Westmänner aufnimmt.

Aber auch andere Aufführungen waren sehr gut nachgefragt, wie zum Beispiel Carl Orffs Chorwerk „Carmina Burana“, mit dem die Landesbühnen Sachsen am Sonntag die Saison in Rathen beendeten – vor über 1 300 Zuschauern. Insgesamt, so bilanziert Gärtner, wurden 2018 rund 60 400 Besucher gezählt, das sind 1 000 mehr als im Vorjahr. „Das ist eine gute Resonanz“, sagt Intendant Manuel Schöbel. Wobei die Abendvorstellungen überdurchschnittlich nachgefragt waren, was auch am Wetter lag: Bei Temperaturen von über 30 Grad Celsius machten sich in den Vormittagsstunden verständlicherweise weniger Menschen auf den Weg in den Wehlgrund.

Insgesamt haben die Landesbühnen in diesem Jahr 82 Vorstellungen gegeben, nur zwei mussten wetterbedingt ausfallen, das waren am 23. und 24. Juni „Zorro – Das Musical“ und die erste Aufführung der „Carmina Burana“. Während „Zorro“ oder auch Lakomys „Die Sonne“ im Schnitt 600 Besucher pro Vorstellung erreichten, zählten nach „Winnetou I“ zwei weitere Inszenierungen mit durchschnittlich 900 Zuschauern zu den Favoriten: Webers Oper „Der Freischütz“, die wie die Karl-May-Stücke einfach zur Felsenbühne dazugehört, und das 2018 uraufgeführte Schauspiel „Das Geheimnis der Hebamme“ nach dem Erfolgsroman von Sabine Ebert. Das soll es auch 2019 in Rathen geben, und da gibt es ein Wiedersehen mit Jürgen Haase, dann als Ritter Randolf, einem Bösewicht.