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Windpark wird deutlich größer

Bei Mautitz an der B 6 haben die Arbeiten begonnen. Die Betreiber müssen dabei auf Fledermäuse Rücksicht nehmen.

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© Klaus-Dieter Brühl

Von Christoph Scharf

Riesa. Von der B 6 aus ist es bereits deutlich zu sehen: Der Windpark Mautitz bekommt Zuwachs. Bagger eines Zschopauer Unternehmens legen rechts und links der Bundesstraße Zufahrten und Stellflächen für die Kräne an. „Noch dieses Jahr sollen sieben neue Windräder aufgestellt werden“, bestätigt Christian Tietze vom Leipziger Büro der Wind-2000-GmbH auf SZ-Anfrage. Geplant sind Anlagen des Typs SWT-3.6-130 mit einer Nennleistung von 3 6 Megawatt. Drehen werden sich die Rotoren mit einem Durchmesser von 130 Metern künftig in einer Nabenhöhe von 135 Meter.

Bauherr ist das Unternehmen Windpark Mautitz Süd, das seinen Sitz nur drei Kilometer weiter hat, im Naundorfer Ortsteil Casabra, gleich jenseits der Kreisgrenze. Die Genehmigungen für die Erweiterung des Windparks am Riesaer Stadtrand hatte man bereits 2016 erhalten. Eigentlich hatten die sieben neuen Siemens-Anlagen bereits 2017 aufgestellt werden sollen, so hatte man es seinerzeit der SZ angekündigt. Warum nun die Verzögerung? „Das hat sich so ergeben“, sagt Planer Christian Tietze. Im Hinblick auf die Genehmigung durch das Kreis-Umweltamt ist die Bau-Verzögerung unproblematisch: Die war Ende 2016 mit der Maßgabe erteilt worden, dass der Bau innerhalb von drei Jahren vonstattengeht – so wäre sogar noch eine weitere Verzögerung um ein Jahr möglich.

Tatsächlich sei allerdings damit zu rechnen, dass die Windanlagen Ende September/Anfang Oktober montiert werden. Und wie geplant, bleibt es bei der Verteilung auf beiden Seiten der B 6: „Zwei werden nördlich der Bundesstraße, fünf südlich davon errichtet“, sagt Christian Tietze.

Bislang drehten sich auf den Feldern bei Mautitz lediglich vier Windräder. Zunächst hatten die um sieben Anlagen vom Typ Vestas erweitert werden sollen – was das Kreis-Umweltamt auch genehmigt hatte. Dann jedoch sei mit den Siemens-Windrädern ein neuer Typ verfügbar gewesen, der bei gleicher Höhe eine deutlich höhere Nennleistung hat. Deshalb habe man den Windpark Mautitz noch einmal umgeplant.

Manch Anwohner aus den Nachbardörfern sieht die anstehende Erweiterung kritisch. Vor Jahren hatte es sogar eine Unterschriftensammlung dagegen gegeben. Nach wie vor gelten allerdings die Auflagen, die das Kreisumweltamt 2016 für die geplanten sieben Anlagen verhängt hat: Demnach sind fünf der sieben Anlagen im Nachtzeitraum schallreduziert zu betreiben. Außerdem seien die Anlagen mit sogenannten Schattenabschalt-Modulen auszurüsten. Drei Exemplare benötigen Einrichtungen, mit denen sich Fledermäuse erfassen lassen. Und wenn die Tiere ihre „Aktivitätsperioden“ haben, müssen ohnehin sämtliche Anlagen dort stillstehen.

Nach wie vor ist die Frage, ob zu den jetzt geplanten sieben neuen Windrädern später noch weitere an den Standort kommen. Auf eine Anfrage der SZ teilte das Landratsamt am Dienstag mit, dass es darüber noch immer keine endgültige Entscheidung gibt: Die Fortschreibung des Regionalplanes durch den Regionalen Planungsverband Oberes Elbtal/Osterzgebirge sei noch immer nicht abgeschlossen.