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Willkommen im Urlaub

In der Gemeinde gibt es jetzt eine neue Ferienwohnung. Steigende Übernachtungszahlen reuen Betreiber und Touristiker.

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© Daniel Schäfer

Von Ines Scholze-Luft

Moritzburg. Der Auftakt macht Doreen Brauer Mut. Am dritten Septemberwochenende begrüßte sie mit ihrem Partner Sven Walther die allerersten Gäste in ihrer Ferienwohnung auf dem Birkenweg in Moritzburg. Sie kamen aus Mittelfranken, waren extra wegen der Hengstparade angereist. Die musste bekanntlich ausfallen, wegen einer Erkrankung der Pferde. Was dem Wohlfühlen der Besucher in ihrem Domizil auf Zeit keinen Abbruch tat. Dort gefiel es ihnen, sie haben sehr schön gewohnt, wie sie ihrer Gastgeberin versicherten.

Wir wollten die Ferienwohnung so einrichten, wie wir es gern selbst hätten, wenn wir unterwegs sind, sagt Doreen Brauer (46), die als Buchhalterin in Dresden arbeitet. Sie reisen oft. Platz, Ruhe, Gemütlichkeit spielen eine große Rolle. So bietet ihre Moritzburger Ferienwohnung fast 70 Quadratmeter, kann sechs Personen, bei Bedarf auch acht aufnehmen. Im großzügigen Wohn- und Küchenbereich mit Balkon und Kamin, im Schlafzimmer samt zusätzlichem Bett auf der Galerie.

Die Betten auf dem Birkenweg 16 gehören zu den etwa 100 Übernachtungsmöglichkeiten in 25 Ferienwohnungen und Ferienhäusern, mit denen die Kulturlandschaft Moritzburg GmbH arbeitet, sagt Tourismusmanagerin Kristina Kroemke. Insgesamt verfügt der Ort über mehr als 200 Betten in Hotels und Pensionen – nur Häuser mit mehr als neun Betten werden statistisch gezählt.

Zahlen müssen die Urlauber im Schnitt etwa ab 55 Euro pro Nacht. Bei den Ferienwohnungen in den ehemaligen Teichhäusern am Barockschloss beispielsweise, geöffnet von April bis Oktober, liegt der Grundpreis für zwei Nächte in der kleinen Ferienwohnung bei 200 Euro, jede weitere Nacht kostet 75 Euro.

Die idyllische Umgebung tut das Ihre, damit sich die Besucher wohlfühlen. Auch am Birkenweg. Hohe Bäume im Grundstück, auf der anderen Wegseite Wald, soweit das Auge reicht. Brauers sind einst mehr per Zufall auf das 1994/95 errichtete Haus gestoßen. Die große Tochter trainierte Voltigieren in einem Moritzburger Verein. Eine Trainerin gab den Tipp Birkenweg. Seit 2011 ist die Familie hier daheim. Seit die große Tochter ausgezogen ist – zu Doreen Brauer und Sven Walther, Zimmerermeister in Pirna, gehören insgesamt vier Kinder –, wohnt nur noch eine Tochter zuhause, da reicht eine Etage.

Das obere Stockwerk wurde zur Ferienwohnung umgestaltet. Was das gekostet hat, kann Doreen Brauer noch nicht sagen. Investiert wurde schrittweise, erst letzte Woche kam noch mal der Elektriker, sehr viel Eigenleistung steckt in dem Projekt. Eingeprägt hat sich der trotz aller Planung große Zeitdruck kurz vorm Eröffnen. Da freut es die Gastgeberin umso mehr, dass gleich die ersten Gäste die Anstrengungen honorieren. Sie hofft, auch weiter so sympathische Urlauber begrüßen zu können.

Bevor es ans Umsetzen der Ferienwohnungspläne ging, hatte sich die Moritzburgerin bei der Kulturlandschaft erkundigt, wie es überhaupt aussieht mit der Vermietung in der Gemeinde. Jetzt ist sie als Gastgeberin angemeldet. Lobende Worte hat sie für das Zusammenwirken mit dem kommunalen Unternehmen. Rundmails halten die Gastgeber auf dem Laufenden, über Aktuelles wird schnell informiert. So auch, als die Hengstparade ausfallen musste. Nicht zuletzt sorgen Flyer und Prospekte dafür, dass die Gäste über das Geschehen in Ort und Umfeld Bescheid wissen.

Zur Bilanz bei den Ferienwohnungen gibt es gute Nachricht von der Kulturlandschaft. Kristina Kroemke bezeichnet die Auslastung als zufriedenstellend – durch den guten Sommer. „In den Ferienzeiten sind wir gut ausgelastet und auch über verlängerte Wochenenden.“ Eine Anfrage lohne sich aber in jedem Fall immer auch kurzfristig.

Noch ein Pluspunkt aus Sicht der Gastgeber und Touristiker: Die Auslastung ist laut Statistik des Tourismusverbandes Elbland Dresden e.V. um zehn Prozent gestiegen. Von dieser erfreulichen Entwicklung erhält auch Doreen Brauer schon eine Ahnung. Obwohl sie erst seit Kurzem mit ihrer Ferienwohnung im Internet ist, hat sie schon Anmeldungen für ein Novemberwochenende und nächsten Juni. Und sie denkt darüber nach, was sie ihren Gästen noch Gutes tun kann. So will sie im Garten ein Plätzchen für die Urlauber schaffen. Die können bis dahin auf dem Balkon die grüne Umgebung genießen.