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Wilhelm Tell erobert die Waldbühne

Ein Laienensemble aus dem ganzen Bundesgebiet kommt nach Bischofswerda. Bei der Wahl der Spielstätte half der gute Ruf der Karl-May-Bühne.

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© Steffen Unger

Bischofswerda. Theater im Spätsommer gab es auf der Waldbühne am Schmöllner Weg in Bischofswerda bisher noch nie. Doch in diesem Jahr ist das anders. Nach dem Karl-May-Stück „Tödlicher Staub“ von der Spielgemeinschaft „Gojko Mitic“ und dem Märchenklassiker „Der Froschkönig“ vom Pferdehoftheater Wölkau gibt es diesmal gewissermaßen eine dritte Mini-Saison auf der Naturbühne. Am 7. und 8. September ist Schillers Drama „Wilhelm Tell“ zu erleben – klassisch inszeniert und im Original gespielt, wie Veranstalter Baldur Borchardt betont. Der Mann, der östlich von München zu Hause ist, hatte den Wunsch, Schillers Klassiker zu inszenieren. Er rührte die Werbetrommel im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis – und er fand Mitstreiter. Rund 50 Darsteller – alle, für die Schauspiel Hobby ist – werden auf der Bühne stehen. Sie sind im gesamten Bundesgebiet zu Hause. Jeder studiert seine Rolle für sich ein. Doch vor dem Auftritt in Bischofswerda gibt es auch noch drei gemeinsame Proben, sagt Baldur Borchardt.

Nicht nur für die Waldbühne bedeutet Wilhelm Tell, bekannt vor allem durch den Apfelschuss, eine Premiere. Auch für das Ensemble, das in Bischofswerda erstmals gemeinsam auf der Bühne steht. Die beiden Aufführungen in der Stadt sind bislang die einzigen, die geplant sind. Dass die Wahl auf die Waldbühne fiel, hat vor allem mit Zufall zu tun. Er habe deutschlandweit eine Naturbühne gesucht, die zu dieser Zeit frei und bezahlbar ist, sagt Baldur Borchardt. Durch die Spielgemeinschaft Bischofswerda, die sie schon seit mehr als 25 Jahren bespielt, ist die Waldbühne weit über Sachsen hinaus bekannt. Übers Internet wurde die Laienspielgruppe darauf aufmerksam. Er finde die Bühne toll, sagt Baldur Borchardt und zählt auf: den Wald, den kleinen See, die Felsen. „Optimal, um Wilhelm Tell zu spielen.“

Bis zu 500 Gäste finden auf den Rängen Platz. Nach dem Stand des Vorverkaufs gehen die Veranstalter davon aus, dass die Vorstellung am Sonnabendabend ausverkauft sein wird. Reichlich Karten gibt es aber noch für den Freitagabend. Verkauft werden die Karten im Spielwarengeschäft „Holzwurm“ am Bautzener Kornmarkt, zugleich Partner der Spielgemeinschaft Bischofswerda, und im Internet. Restkarten sind an der Abendkasse zu haben. (SZ/ir)

7. und 8. September, 19.30 Uhr (Einlass ab 19 Uhr): Eintritt 15 Euro, ermäßigt 8 Euro

www.wilhelmtell2018.de