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Wiesenstrolche wachsen weiter

Sechs neue Mitarbeiter beginnen dieses Jahr ihre Arbeit in der Kindertagesstätte. Allerdings gibt es auch zwei Abgänge.

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© Dietmar Thomas

Von Eric Mittmann

Ostrau. Die Kinder haben sich bereits an die Neue gewöhnt. „Natürlich ist es für sie nicht ganz einfach, wenn ständig neue Gesichter dazukommen. Ich denke aber, es läuft ganz gut“, sagt Katharina Scheer.

Seit 15. März arbeitet die 30-Jährige in der Kindertagesstätte „Jahnataler Wiesenstrolche“. Derzeit fungiert sie dabei noch als Springer, hilft also da aus, wo gerade Not am Mann ist. „Gerade in der letzten Zeit hatten wir krankheitsbedingt mit Personalmangel zu kämpfen. Ich muss ehrlich sagen: Es ist gigantisch, was die Erzieherinnen in dieser Zeit geleistet haben. Die Anzahl der Kinder kann da schon eine ganz schöne Belastung werden“, sagt sie, schwärmt jedoch auch von ihrem neuen Job. „Die Arbeit ist anstrengend, aber auch wirklich schön.“

Zukünftig soll Scheer ein fester Bestandteil der Raupen-Gruppe, also der Kinder im Alter von ein bis drei Jahren, werden. Vor ihrer Arbeit in der Kindertagesstätte „Wiesenstrolche“ war sie als Heilerziehungspflegerin bei der Harthaer Lebenhilfe angestellt. Darüber hinaus trainierte sie die Tanzgruppe „Bodylanguage“ in Noschkowitz. „Es war schon immer mein Ziel, nicht ausschließlich Heilerziehungspflegerin zu sein, sondern mich zu spezialisieren. Hier kann ich mich nun ganz auf die Rolle als Erzieherin konzentrieren“, erklärt Scheer. Dazu nimmt sie ab August auch an einer Weiterbildung teil. „Die Ausbildung geht in der Regel vier Jahre. Diese kann ich jedoch um bis zu zwei Jahre verkürzen“, sagt sie.

„Frau Scheer hat sich wirklich gut eingearbeitet“, bestätigt die Leiterin der Kindertagesstätte Petra Hüttner. „Natürlich ist es für sie erst einmal eine Umstellung, aber sie kennt die Einrichtung ja schon. Darüber hinaus beweist sie ein wirklich gutes Einfühlungsvermögen, sowohl gegenüber den Kindern als auch den Eltern.“

Katharina Scheer ist eine von insgesamt sechs neuen Mitarbeiterinnen, die in diesem Jahr ihre Arbeit in der Kindertagesstätte beginnen sollen. Bis August sollen noch drei Erzieherinnen zum Team dazustoßen. „Ab Oktober brauchen wir darüber hinaus auch eine neue Leitung. Ich und meine Stellvertreterin Edeltraud Junker gehen dann nämlich in Rente“, sagt Petra Hüttner, die derzeit voll mit Bewerbungsgesprächen beschäftigt sei. „Wir gehen dabei sehr sorgfältig vor, wobei uns auch die Gemeindeverwaltung tatkräftig unterstützt. Zwischen Ende Mai und Anfang Juni wollen wir allerdings damit durch sein.“

Bis 31. Dezember bleibt Hüttner den „Wiesenstrolchen“ noch erhalten, wie sie selbst sagt. „Mein Nachfolgerin möchte ich natürlich noch einarbeiten.“ Stellvertreterin Junker geht bereits im August in Rente. „Das hat sie sich aber auch redlich verdient“, sagt Hüttner.

45 Jahre ist Hüttner mittlerweile in der Kindertagesstätte tätig. Von 1973 bis 1989 arbeitete sie als Erzieherin, bevor sie die Leitung der Einrichtung übernahm. „Dennoch übernehme ich noch den Frühdienst von 6 bis 8 Uhr, auch wenn ich das eigentlich nicht mehr muss“, sagt sie. Der Kontakt mit den Kindern sei ihr sehr wichtig. „Ich genieße das in dieser Zeit regelrecht.“

Seit Hüttner ihre Arbeit 1973 begann, ist die Kindertagesstätte kontinuierlich gewachsen. „Anfangs handelte es sich lediglich um einen Kindergarten mit vier Gruppen von Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren. Mittlerweile besteht die Einrichtung aus drei Gruppen im Krippenalter – also Ein bis Drei Jährigen – sowie sechs Kindergartengruppen“, so die Leiterin. Insgesamt betreue die Kindertagesstätte somit 45 Krippen- und bis zu 109 Kindergartenkinder, erklärt sie. Darüber hinaus ist Hüttner auch für die Leitung des Ostrauer Horts mit 120 Kindern sowie der Kindertagesstätte in Kiebitz mit 30 Kindern zuständig.

Zwar freut sich die Leiterin der Kindertagesstätte bereits auf ruhigere Zeiten. Gleichzeitig blickt sie dem neuen Lebensabschnitt jedoch auch mit einem weinenden Auge entgegen. „Es fällt schon schwer. Schließlich habe ich nun 45 Jahre hier gearbeitet.“