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Wieder Gewerbe in ehemaliger Prünte-Halle

Die Firma Hornok fertigt industriell Holzgestelle für Polstermöbel an. Am alten Standort wurde es zu eng.

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© Dietmar Thomas

Von Sylvia Jentzsch

Hartha. Lange hat die Halle an der Fröndenberger Straße 22 im Harthaer Gewerbegebiet leer gestanden. Nun hat sie neue Besitzer. Die Firma Hornok aus Schweikershain ist umgezogen und fertigt industriell Holzgestelle für Polstermöbel und Bettkästen aus Holz an. Manchmal sind es auch Seitenteile, die benötigt werden. Seit dem 1. September ist das Unternehmen nun in Hartha ansässig.

„Wir gehen gern in Möbelläden. Da braucht mein Mann nur das Sitzmöbel hochzuheben und schon weiß er, ob das Gestell bei uns gefertigt worden ist“, sagt Katja Hornok. Es sei schön, das fertige Produkt zu sehen. Gebaut wird in der Holzgestellfertigung nach dem Plan der jeweiligen Hersteller. Den erhalten die Hornoks per Mail. Die Pläne sind die Grundlage für die Arbeiten an den Maschinen und Anleitung für die Mitarbeiter, die manuell alles zusammenbauen. Katja Hornok stellt täglich eine Liste mit vielen Zahlen zusammen. Die werden für die Fertigung benötigt. Täglich verlässt eine Lkw-Ladung mit Teilen die Halle an der Fröndenberger Straße.

Zuvor wurden die Sperrhol-, Span- oder MDF-Platten liegend zugeschnitten und zusammengebaut. Maschinen gibt es jede Menge und jeder Größe im Unternehmen. Deshalb war der Umzug von Schweikershain nach Hartha auch eine logistische Herausforderung. Denn die Hersteller wollten weiterhin punktgenau ihre Teile haben. „Wir haben einiges vorgefertigt“, sagte die Geschäftsfrau. Parallel dazu liefen die Umbauarbeiten. Dann sind zuerst diejenigen Mitarbeiter nach Hartha gezogen, die die Teile zusammenbauen. Sie wurden dann mit Teilen aus der Schweikershainer Werkstätte beliefert. Anschließend wurden die Maschinen umgesetzt. Jetzt geht es in der Holzgestellfertigung zu wie in einer Wichtelwerksatt. Überall wird gesägt, gehämmert und zusammengebaut. Zurzeit sind bei der Firma Hornok zehn Mitarbeiter beschäftigt.

„Der Standort Schweikershain ist zu klein geworden und wird jetzt als Lager genutzt. Eine Erweiterung am bisherigen Standort und zudem in einem Wohngebiet war nicht möglich. Zehn Minuten Entfernung sind nicht viel“, so Katja Hornok. Bereits vor zwei Jahren hätten sie und ihr Mann Lajos sich nach einem größeren Gebäude umgesehen und die Halle in Hartha „ins Auge“ gefasst. „Die Größe passte und die Halle war leer“, sagte die Geschäftsfrau. Ein neuer, größerer Auftrag war ausschlaggebend für die Entscheidung Anfang des Jahres, nach Hartha umzuziehen und um zwei weitere Mitarbeiter einzustellen. „Das war eine Herausforderung. Immerhin lag nur ein halbes Jahr zwischen der Entscheidung zum Kauf bis zum Umzug“, so Katja Hornok. Auch ein paar Umbauarbeiten seien notwendig gewesen. So wurde zum Beispiel eine Bodenplatte gegossen, auf der die Maschinen befestigt werden konnten. Auch bei den Räumen für das Personal gab es einige Änderungen. In jede der Abteilungen wurde eine Absauganlage eingebaut.

Das Unternehmen ist 1994 von Peter Hornok in Schweikershain gegründet worden. Damals bauten der Chef und ein Mitarbeiter Fenster und Türen ein. Als die Nachfrage sank, orientierte sich Peter Hornok neu und begann mit der industriellen Holzgestellfertigung. Im Jahr 2013 übernahmen sein Sohn Lajos und dessen Frau die Geschäfte. Die Väter der beiden sind zwar schon Rentner, aber für ein paar Stunden noch im Unternehmen angestellt. „Wir sind ein echtes Familienunternehmen“, sagte Katja Hornok. Im nächsten Jahr soll es eine offizielle Einweihung geben. Jetzt müsse sich die Firma auf die Produktion am neuen Standort konzentrieren.