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Wieder freie Fahrt durch Panschwitz

Es ist vollbracht: Die Brücke über das Klosterwasser und die Straße durch den Ort sind wie neu. Nun gibt es zwischen Kamenz und Bautzen keine Umwege mehr.

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© Matthias Schumann

Von Frank Oehl

Panschwitz-Kuckau. Was lange währte, sollte gut geworden sein. Am Freitagnachmittag wurde die Ortsdurchfahrt durch Panschwitz-Kuckau wieder freigegeben. Damit kommen jetzt auch Autofahrer aus Richtung Bautzen wieder ohne Umweg nach Kamenz. Nach knapp 14 Monaten Bauzeit mit Vollsperrung, unter der nicht nur die Gewerbetreibenden an der Straße, sondern auch die Anlieger der offiziellen wie der nicht offiziellen Umleitungsstrecken gelitten haben, ist es geschafft. Sogar fristgemäß, denn in den offiziellen Mitteilungen des Landeamtes für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) war immer recht allgemein vom „Sommer 2018“ als Terminvorgabe die Rede gewesen, wobei hinter vorgehaltener Hand auch mal von „15 Monaten Bauzeit“ gesprochen worden war. Nun, die wurden nicht gebraucht, vor allem der straßenbaufreundliche Frühling seit April dürfte dazu beigetragen haben.

Impressionen von der Straßenfreigabe in Panschwitz

Dazu passte am Freitag auch die rechtzeitige Wiederkehr des Sommers – nach einigen mal etwas trüberen, nasskalten Tagen. Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen, die Ortsdurchfahrt in der sorbischen Heimat seines inzwischen nach Dresden umgezogenen Vorgängers und Parteifreundes freizugeben. „Wir hatten verabredet, dass Stanislaw Tillich heute selbst ein Fass Bier spendiert, aber leider kam die Kohlekommission dazwischen, und da sitzt er bestimmt eher auf dem Trockenen“, scherzte Kretschmer mit den Gästen, die zur feierlichen Wiedereröffnung der Straße gekommen waren.

Freistaat hat viel Geld investiert

Mit den bereits im Herbst 2016 durchgezogenen Vorarbeiten hat der Freistaat hier 1,6 Millionen Euro ausgegeben. Dazu kommen noch die Investitionskosten der Medienträger. Das ist zusammengerechnet viel Geld, aber vor Ort sieht man schon, wofür es eingesetzt wurde. Vor allem ingenieurtechnisch musste ganze Arbeit geleistet werden, um das Brückenbauwerk fertigzustellen. Jetzt, in der Trockenperiode, macht das Klosterwasser wahrlich keinen fruchterregenden Eindruck, aber das täuscht. Mehrfach gab es gerade im klosternahen Ortskern starke Hochwasser, von denen nicht nur der Lippepark und der Klostergarten betroffen waren. Der ungenügende Durchlass unter der Staatsstraße hatte seinen Teil zum Rückstau beigtragen, wenn das Wasser von den höher gelegenen Feldern ins Klosterwassertal strömte. Dass der neue Brückenbau jetzt den erhöhten Hochwasserschutzanforderungen mehr als genügt, versteht sich von selbst.

Kretschmer freute sich mit den Panschwitz-Kuckauern über die fertige Straße. Er ordnete die gelungene Freistaat-Investition in das neue Gesamtkonzept der Landesregierung ein. „In Dresden ist uns der ländliche Raum wichtig“, sagte der Oberlausitzer, der froh war, „wieder einmal in der Heimat zu sein.“ Vor allem beim Breitbandausbau und auch bei der Verkehrsinfrastruktur wolle man zielstrebig investieren, damit „die Menschen hier auch wirklich eine Zukunft haben“.

Neben den Brücken wurde auch die Fahrbahn auf 1 000 Metern erneuert, sodass nun die Ortsdurchfahrt komplett in Schuss ist. Des Weiteren wurden Strom, Beleuchtung, Gas, Telekommunikation, Abwasser und Regenwasser neu verlegt. Und nach der Weihe des Straßenabschnittes durch Pfarrer Martin Delenk wurde im Klosterhof ein bisschen mit allen gefeiert.