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Wie geht es mit dem H 4 weiter?

Das Glashütter Lokal ist seit dem Sommer geschlossen. Nun gibt der langjährige Betreiber endgültig auf.

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© Frank Baldauf

Von Maik Brückner

Glashütte. Eine Glashütter Institution schließt offenbar für immer: das Bistro H4. Über 18 Jahre bewirtete hier Remo Steinigen zusammen mit seiner Frau Yvonne Einwohner, Besucher der Stadt und Angestellte. Im Juli legte er eine Pause ein, behielt sich aber vor, das Bistro wieder zu öffnen oder mit einem neuen Angebot an den Start zu gehen. Ende des letzten Jahres hat sich der Glashütter von seinen Plänen verabschiedet. „Mir fehlt die Motivation“, sagt er. Leicht sei ihm die Entscheidung nicht gefallen. „Ich hab es mir lange überlegt.“ Doch letztlich sei er zum Schluss gekommen, das Bistro nicht mehr zu öffnen. In den letzten Monaten habe das Geschäft zu wenig abgeworfen, um es wirtschaftlich zu führen.

Nun zieht Remo Steinigen einen Schlussstrich. Er will sich vom Gebäude trennen und beauftragte das Weinböhlaer Immobilienbüro Kienzle mit dem Verkauf. Das stellte bereits ein entsprechendes Hinweisschild ins Schaufenster. Weiterführende Informationen sollen demnächst auf der Homepage der Firma folgen, kündigt Büroinhaber Henry Kienzle an. Demnach wurde das Haus 1928 erbaut, 1948 umgebaut und 1999/2000 kernsaniert. Kienzle schätzt den Zustand auf einer Skala von eins für sehr gut bis fünf für sehr schlecht mit zwei plus ein. Der Immobilienhändler ist zuversichtlich, bald einen Käufer zu finden. „Die Ecke läuft gut“, sagt er. In der Vergangenheit hatte er schon einige Gebäude aus dem Stadtgebiet im Angebot. Er habe für alle Käufer gefunden. Ein Haus in Hausdorf habe seine Frau gekauft.

Haus mit Potenzial

Das Gebäude auf der Hauptstraße bietet er für 250b 000 Euro plus Maklergebühr an. Dafür gibt es ein 240 Quadratmeter großes Grundstück mit einem Gebäude, das eine 200 Quadratmeter große Gewerbe- und eine 220 Quadratmeter große Wohnfläche besitzt. Letztere unterteilt sich in eine Wohnung und vier Pensionszimmer, die zum Teil vermietet sind. „Ich habe Herrn Steinigen gebeten, die Küchengeräte im Haus zu lassen“, sagt Kienzle. Damit erhöhten sich die Chancen, dass das Gebäude weiter gastronomisch genutzt wird. Nach seiner Einschätzung habe das Haus Potenzial. Schwierig sei es nur für jemanden, der neu einsteigen und den Bistrobereich umbauen will. Für solche Vorhaben stellten Banken in den seltensten Fällen Kredite zur Verfügung, sagt Kienzle. Im Glashütter Rathaus hofft man, dass sich jemand findet, der das Haus als Gasthaus weiterführt. „Denn es ist ja bekannt, dass das Angebot hier in Glashütte aktuell mindestens ausbaufähig ist. Schön wäre natürlich, wenn sich das Angebot dann nicht nur an die Mitarbeiter der Betriebe richtet, sondern auch am Abend und an Wochenenden geöffnet ist. Wir drücken die Daumen für eine gute Lösung“, sagt Bürgermeister Markus Dreßler (CDU). Hin und wieder melde sich auch ein potenzieller Gaststättenbetreiber im Rathaus, um Tipps zu bekommen. Als Stadt versuche man, so gut es geht zu helfen.

Dreßler erklärt, dass er es gern gesehen hätte, wenn Remo Steinigen die Gaststätte weitergeführt hätte. „Die Betreiber gehörten viele Jahre fest zu Glashütte.“ Dessen Entscheidung zur Schließung und zum Verkauf bedaure er. „Aber natürlich gilt es, auch diese Entscheidung zu respektieren.“