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Wer klaut denn Kindern ihre Frühstücksmilch?

Der Kindertagesstätte „Bienchen“ in Seifhennersdorf sind die Getränke für einen Monat gestohlen worden.

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© dpa

Seifhennersdorf. Wie immer sind der Kindertagesstätte „Bienchen“ in Seifhennersdorf am Donnerstag zwischen 5 und 6 Uhr Milch und Saft geliefert worden. Der Lieferant stellte die Ware ans verschlossene Tor des Johanniter-Kinderhauses in der Albertstraße. Und die Mitarbeiterin der Frühschicht, die als Erste zur Arbeit kam, sollte die Lieferung mit ins Haus nehmen. Am Donnerstagvormittag war das aber anders.

Als die Kollegin der Frühschicht gegen 5.45 Uhr zur Kita kam, stellte sie erschrocken fest, dass fast alle Getränke weg waren. Am Eingangstor hatte der Dieb lediglich den Lieferschein, die Pappe, mit der die Getränke immer abgedeckt werden und sechs Tetrapaks mit Milch zurückgelassen, schildert Nadine Szibele, die stellvertretende Kita-Leiterin.

Acht Kartons mit je zwölf Tetrapaks Milch und drei Kartons mit Apfelsaft sind aber wie immer geliefert worden. So steht es auch auf dem Lieferschein. Nun waren gleich die Getränke für einen Monat für die Kindergarten- und Hortkinder weg. Wer macht denn so was, fragen sich die Erzieherinnen.

„Keine Ahnung, warum sechs Tetrapaks mit Milch stehen gelassen wurden“, schildert Nadine Szibele. Vielleicht hat die der Dieb nicht mehr mit wegbekommen, vermutet sie. Oder wollte er den Kindern nicht ihre ganze Milch wegnehmen? Etwa 103 Euro beträgt der Verlust der Ware, erzählt sie.

Die Erzieherinnen haben alles versucht, damit die Kinder von ihrem Schreck am Morgen nichts mitbekommen. Denn traurige Kinderaugen sollte es nicht geben. „Wir hatten noch genügend Milch und Saft für alle da“, sagt Nadine Szibele. Und auch am Montag werden die „Bienchen“-Kinder in Seifhennersdorf auf ihre Milch und ihren Saft nicht verzichten müssen. Nun müssen sie aber eine neue Monatslieferung nachbestellen.

Wer die nachbestellten Getränke bezahlt, ist noch unklar. Das konnte auch die zuständige Sachbearbeiterin für das Johanniter-Kinderhaus, Roswitha Pflug, am Freitag noch nicht sagen. „Bisher ist bei uns sowas noch nie passiert“, sagt sie.

Dieser Diebstahl sei sicher keine schwerwiegende Straftat, aber eine Riesensauerei, sagt der Pressesprecher der Polizeidirektion Thomas Knaup auf Nachfrage der SZ. Und die Kriminalpolizei hat bereits die Ermittlungen zu dem Fall aufgenommen, schildert er.