Von Helene Krause

Ostrau. Die Tauben fliegen hoch in den Himmel, flattern wie Schmetterlinge an einer Stelle, stoßen dann blitzschnell zur Erde und landen vor den Füßen von Sebastian Raca. Der Wermsdorfer zeigte in einer Show bei der Rassegeflügelausstellung des Ostrauer Zuchtvereins, was seine Tauben können.

Mit den Flugtauben arbeitet der gebürtige Mazedonier bereits in dritter Generation. „Andere erben Häuser und Geld, ich habe Flugtauben geerbt“, sagt er und lacht. Dass er mit seinen Tauben andere Leute begeistern kann, freut Raca. Dafür hat er auf einem Anhänger einen transportablen Taubenschlag stehen. Mit dem fährt er zu verschiedenen Veranstaltungen. „Die Tauben fliegen immer in den Schlag zurück, nie nach Hause“, schildert der 49-jährige. „Es sind keine Brieftauben.“ Damit die Tiere in den Schlag zurückfinden, legt er einen kleinen roten Teppich aus. Auf den hat er ein wenig Futter gestreut. Zusätzlich schwenkt er noch eine Deutschlandfahne und er pfeift nach den Tauben.

Die Flugtaubenshow ist nicht die einzige Attraktion auf der Rassegeflügelschau. Neben einer Tombola gibt es auch ein Gänseschätzen. Wer sich daran beteiligt, muss das Gewicht einer Pommerschen Gans schätzen. Wer das richtige Gewicht errät, darf die Gans als Weihnachtsbraten mit nach Hause nehmen.

Auf der Rassegeflügelausstellung zeigen 37 Aussteller 320 Tiere in zirka 30 Rassen und Farbschlägen. Sechsmal wurde das Prädikat „Vorzüglich“ vergeben, achtmal „Hervorragend.“ Zu sehen sind unter anderem Pommersche Gänse, Kampfhühner mit breiter Brust, New Hampshire, Italiener, Strupphühner mit gelockten Federn, Tauben der Rasse Strasser, Mövchen,Elsterkröpfer und anderes Geflügel.

Den Ostrauer Verein gibt es seit 64 Jahren. 26 Mitglieder zählt er derzeit. Wie jeder Verein hat auch er Probleme, junge Leute zu finden, die sich für die Rassegeflügelzucht interessieren. Der älteste Züchter ist 84 Jahre, der jüngste 22. „Es ist ein Hobby, bei dem man jeden Tag etwas tun muss“, sagt der Vereinsvorsitzende Erhard Panke.