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Wenn das Kraftwerk zum Laufsteg wird

Auch ohne Sonne gelang das erste Sommerfest im Kraftwerk Mitte. Im Kostümfundus der Staatsoperette wurde Platz.

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© René Meinig

Von Henry Berndt

Ein gigantischer Schneemannkopf aus dem „Zauberer von Oz“? Kann man immer mal gebrauchen. Für nur 5 Euro standen am Samstag gleich sechs Exemplare aus dem Kostümfundus der Staatsoperette zum Verkauf. Insgesamt mehr als 500 Kleider, Hüte und zahllose andere Accessoires konnten die Besucher des ersten Sommerfestes der Mieter im Kraftwerk Mitte ab dem frühen Nachmittag erwerben. Zuvor waren in der Theatergasse einige Prunkstücke bei einer Modenschau in Szene gesetzt worden, die Paris und Mailand in nichts nachstand. Das wirkte offenbar. Bis zum Abend wurden Kostüme im Gesamtwert von 3 781 Euro verkauft, wie Operettensprecherin Jana-Carolin Wiemer sagte.

Obwohl dem Sommer ausgerecht am Wochenende die Puste ausging, war das Fest von der ersten Minute an gut besucht. Besonders begehrt waren die gelben Liegestühle vor der Bühne. Bis zum Abend warteten an jeder Ecke kulturelle Höhepunkte, darunter Theater, Wein, Graffiti-Workshops und Mitmachzirkus im Kinderparadies und jede Menge Livemusik. Auch künftige Mieter wie der Verein Kolibri, nutzten die Gelegenheit, um sich vorzustellen. Vor der früheren Montagehalle, in die bis 2022 die Puppentheatersammlung einziehen soll, wurde eine überlebensgroße Marionette fast ununterbrochen von Kinderhänden in Bewegung gehalten.

Als der Regen stärker wurde, stellten die Organisatoren noch ein zusätzliches Zelt vor der Bühne auf, und auch das füllte sich rasch. Als nach Sonnenuntergang die Familien mit unzähligen Luftballons den Heimweg antraten, wurde in der Kunsthalle und im Stromwerk noch bis weit in den Sonntagmorgen hinein getanzt.

„Wir sind einfach nur glücklich, wie der Tag gelaufen ist“, sagte Mitorganisatorin Roswitha Stoß von der Drewag. „Es war ein großes buntes Fest für alle und genau so ein Zeichen sollte in diesen Tagen von so einem Anlass ausgehen.“ Ganz bewusst zog am frühen Abend auch die Musikgruppe Banda Internationale über das Areal und sorgte dann noch über eine Stunde lang auf der Bühne für Stimmung.

Nach dem Erfolg zur Premiere könnte das Fest nun jedes Jahr wiederholt werden. 2019 gibt es dabei allerdings die zusätzliche Herausforderung zu bewältigen, dass mehrere neue Baustellen auf dem Gelände dazu kommen werden.