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Weltneuheit aus Großenhain

Die Stema verkauft jetzt auch Anhänger mit Booten. Das Besondere: Man kann die Boote aufklappen.

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Von Jörg Richter

Dass ein Anhängerhersteller auf einer Automesse vertreten ist, scheint irgendwie logisch. Dass er aber auf einer Messe für Angler zu finden ist, dürfte mehr als ungewöhnlich sein. „Doch die Anglervereine genießen zurzeit einen extremen Zuwachs“, sagt Daniela Koch. Das hat die Stema-Pressesprecherin jetzt während der Weltpremiere des Red Snapper Cruiser erfahren und war selbst erstaunt darüber.

Der Großenhainer Anhängerproduzent hat auf der Messe „Angeln – Boot – Outdoor“, die an diesem Wochenende erstmals in Dresden ausgerichtet wird, einen Hänger mit dem aufklappbaren Boot präsentiert. „Der Red Snapper Cruiser ist eine clevere Kombination aus multifunktionalem Anhänger und Kompaktboot“, wirbt Stema-Geschäftsführer Michael Jursch für den nächsten Paukenschlag im Sortiment der Großenhainer Firma. Erst vor Kurzem hatte Jursch verkündet, den DDR-Anhänger HP 450 wieder produzieren zu wollen. Nun also ein Anhänger mit Boot. „In dieser Kombination ist das Produkt eine Weltneuheit“, so Jursch.

Das aufklappbare Boot wird in Polen hergestellt. „Unsere polnischen Partner haben es speziell für uns entwickelt“, sagt Daniela Koch. Die Maße wurden dem Stema-Anhänger vom Typ Cruiser 750 angepasst. Das Boot ist 1,52 Meter breit und hat ausgeklappt eine Länge von 3,72 Metern. Mit einer Seilwinde kann das 100 Kilogramm schwere Boot zu Wasser gelassen und problemlos wieder auf den Anhänger hochgezogen werden.

Es gibt aber noch einen Vorteil durch das zusammenklappbare Boot, der nicht zu unterschätzen ist. „Normalerweise steht ein Boot ja immer irgendwo im Weg herum“, sagt Daniela Koch. Doch den Red Snapper kann man zusammengeklappt unterm Carport oder in der Garage abstellen. Das sei auch etwas, was sie selbst an dem neuen Produkt fasziniert.

Ganz zu schweigen davon, dass der Bootsaufsatz vom Anhänger problemlos abmontiert werden kann. Übrig bleibt die Grundkonstruktion des Cruiser 750, den man mit oder ohne zusätzliche Banden als ganz normalen Autoanhänger benutzen kann. Diese Wandelbarkeit ist die eigentliche Weltneuheit, denn Bootsanhänger gibt es ja zuhauf.

Obwohl es sich um eine Weltpremiere handelt, hat die Stema schon im Vorfeld den Red Snapper Cruiser angekündigt. „Wir haben schon mehrere Bestellungen von unseren Händlern“, bestätigt Daniela Koch. 4 999 Euro kostet der Hänger mit Klappboot.

In der Grundausstattung ist der Red Snapper ein Ruderboot. Doch er kann auch mit einem 6 oder 8 PS starken Elektromotor ausgerüstet werden. Das ist kein Schnellboot. Aber dafür wäre das flache Boot mit maximal 65 Zentimeter Tiefgang sowieso nicht geeignet. „Das Zauberwort heißt Entschleunigung“, so die Stema-Pressesprecherin. Und das sei es ja, was vor allem Angler und alle anderen Naturfreunde auf Flüssen und kleinen Seen suchten.

Vier ausgewachsene Personen können auf dem Red Snapper mitfahren. Es ist ein Schönwetterboot und für stürmische Angelfahrten eher nicht geeignet. Aber es ist immerhin bis Windstärke 4 nutzbar. Also dann, wenn ein mäßiger Wind weht und die Wellen noch klein sind, aber allmählich länger werden, und erste weiße Schaumköpfe an der Wasseroberfläche auftreten. Das ist auch der Grund, warum der Red Snapper nicht als Segelboot konzipiert wurde. Frischer Wind würde das Boot umkippen. Doch mit Ruder oder dem Elektromotor kommen Angler und Schönwetterkapitäne bei einer aufkommenden Brise sicher an Land zurück. „Besonderer Wert wurde auf die Wankstabilität des Bootsrumpfes gelegt. Die breite, wasseraufliegende Fläche sorgt für einen sehr guten Strömungsverlauf“, wirbt die Stema für das Boot. Bisher ist der Red Snapper in den Farben telegrau, signalrot, kobaltblau und moosgrün lieferbar.

www.snapper.red/de