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Weiteres Stück des „Sophienschatzes“ aufgetaucht

Das Dresdner Stadtmuseum hat ein weiteres Stück des vor 40 Jahren gestohlenen „Sophienschatzes“ zurück. Damit ist die Bogenschützenkette von Kurfürst Georg fast vollständig.

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© René Meinig

Dresden. Das Dresdner Stadtmuseum hat ein weiteres Stück des vor 40 Jahren gestohlenen „Sophienschatzes“ zurück. „Es ist das 13. und damit vorletzte Medaillon der Bogenschützenkette, die Kurfürst Georg 1665 für den Sieg beim Vogelschießen bekommen hat“, sagte der Direktor der städtischen Museen, Gisbert Porstmann, am Mittwoch. Die Goldschmiedearbeit aus Emaille war im Herbst 2016 im Kunsthandel aufgetaucht. Ein Münchner Auktionshaus hatte den Anhänger dem Dresdner Grünen Gewölbe angeboten. „Die Kollegen identifizierten ihn und informierten uns, wir ließen in beschlagnahmen“, berichtete Porstmann.

Eingeliefert hatte das Medaillon eine ältere Dame aus Köln, deren verstorbener Mann solche Kunstwerke gesammelt hatte. Das laut Porstmann prominenteste Teil der Kette musste für 10 000 Euro zurückgekauft werden. „In dem aufklappbaren Anhänger befindet sich ein Jugendporträt des Kurfürsten.“

Die „Große Königskette der Bogenschützen“ gehört zur bedeutenden Medaillen- und Schmucksammlung aus Grabkammern der 1963 zerstörten Sophienkirche, die 1977 aus einer Vitrine im Stadtmuseum verschwand. Der größte Kunstraub in der DDR ist bisher nicht aufgeklärt. Einige Schmuckgegenstände und zwölf Teile der Kette waren schon in der Vergangenheit im Kunsthandel aufgetaucht, unter anderem Anfang der 1980er Jahre in Oslo. (dpa)