Merken

Weihnachten im Schuhkarton

Kleine Päckchen voller Überraschungen, sollen Hoffnung schenken.

Teilen
Folgen
© Foto: David Vogt

Von Martha Engel

Roßwein. Was ist wichtig? Wenn man gemütlich zusammen sitzt, die Wohnung nach leckerem Essen duftet und Kinder strahlen, während sie ihre Geschenke auspacken, dann ist Weihnachten. Aber nicht jedes Kind auf der Welt hat das Glück, an Weihnachten zu strahlen und ein Geschenk auszupacken. Viele von ihnen sind Waisen oder wachsen in armen Verhältnissen auf. Weihnachten haben sie nichts, worauf sie sich freuen können.

Seit 1993 gibt es für diese Kinder die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“. Gemeinsam sammeln Menschen auf der ganzen Welt Geschenke und verschicken sie in Schuhkartons an Mädchen und Jungen im Alter von zwei bis 14 Jahren. Welches Geschlecht und Alter das Empfängerkind haben soll, bestimmt der Schenker.

Auch die evangelisch-lutherische Kirchgemeinde Roßwein beteiligt sich seit 2009 an dem Projekt und sammelt Schuhkartons als Zeichen der Hoffnung. „Wir freuen uns über die zahlreichen Pakete, die uns jedes Jahr erreichen, aber auch über die Menschen, die uns helfen, diese zu sammeln oder zu sortieren. Im Jahr 2017 hatten wir 551 Schuhkartons, davon 100 aus Roßwein. Natürlich hoffen wir dieses Jahr auf eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr“, erzählt Pfarramtsmitarbeiterin Cornelia Fritz-Tag von der Kirchgemeinde.

Was ist wichtig?

Was kann ich in den Schuhkarton packen?

Schulmaterial, Bastelsachen, ungetragene Kleidung, Hygieneartikel, Süßigkeiten ohne Nussanteil, neues Spielzeug, ungebrauchte Kuscheltiere, ein persönlicher Weihnachtsgruß mit Foto. Auf das Päckchen müssen Alter und Geschlecht des zu beschenkenden Kindes vermerkt sein.

Was gehört nicht in den Schuhkarton?

Kaputte oder gebrauchte Spielsachen oder solche, die den Kindern Angst machen, wie zum Beispiel Kriegsspielzeug, Lebensmittel, Flüssigkeiten gefährliche Gegenstände, gebrauchte Kleidung und Literatur.

Wie lange geht die Aktion noch?

Bis zum 15. November können die Pakete an den abgegeben werden.

Wie kann ich außerdem helfen?

Die Kirchgemeinde Roßwein freut sich über Helfer, die bei der Sortierung mit anpacken.

1 / 4

Gesammelt wird in der ganzen Region. Kindergärten, wie der in Niederstriegis, und Kirchgemeinden in der Umgebung haben Sammelstellen eröffnet. „Sogar bei der Zahnärztin in Roßwein kann man seinen Karton abgeben“, erzählt Cornelia Fritz-Tag. Fleißige Frauen kontrollieren in Roßwein noch einmal jeden einzelnen Karton, bevor diese nach Berlin gebracht und dort dann für die jeweiligen Länder transportfähig gemacht werden. „Leider haben wir auch immer wieder Kartons dabei, in denen sich Dinge befinden, die wir nicht mitschicken können. Umso mehr freuen wir uns dann, wenn zum Beispiel die Apotheke uns eine Tüte mit Werbeprodukten vorbei bringt, damit wir wieder ein wenig Auffüllmaterial haben“, berichtet Cornelia Fritz-Tag. Wer also keinen ganzen Schuhkarton füllen will oder kann, macht mit kleinen einzelnen Geschenken dem Team eine große Freude. „Wir freuen uns außerdem über Geldspenden. Manch einer macht das lieber, als einen ganzen Karton zu füllen“, so die Kirchenmitarbeiterin. Das Geld fließt mit in das Projekt und wird zum Beispiel für die Betankung des Lkw genutzt, der die Pakete zu den großen Sammelpunkten bringt.