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Was wird aus Schloss Ulbersdorf?

Ferienwohnungen sind eine Idee im Konzept für das Schloss Ulbersdorf, das im Entwurf vorliegt. Kunst wird es hier schon früher geben.

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© Steffen Unger

Von Anja Weber

Ulbersdorf. Die Schlossanlage im Hohnsteiner Ortsteil Ulbersdorf hat Potenzial. Das haben die Einwohner erkannt. Doch wie soll das besser genutzt werden? Eigentümer ist die Stadt Hohnstein, und die will das Gebäude auch nicht verkaufen. In den letzten Monaten wurde ein Konzeptentwurf auf den Weg gebracht. In dem wurden die jetzige Situation beleuchtet und Chancen für die Zukunft aufgezeigt. Im Ort selbst hat sich eine Interessengruppe gegründet.

Doch für das ganze Ensemble gibt es noch mehr Pläne.
Doch für das ganze Ensemble gibt es noch mehr Pläne. © Steffen Unger

Führungen durch den Park und das Schloss

Einwohner Roland Döring hat bereits die Initiative ergriffen und bietet pro Jahreszeit eine Führung durch das Schloss und den Park an. Der ist mit seinen alten und ausgesuchten neueren Beständen an Bäumen und Sträuchern eine besondere Anlage. Neu sind die Tafeln, die Roland Döring angebracht hat. Auf ihnen werden die Gewächse und ihre Herkunft erklärt, sodass ein Rundgang auch ohne Führung interessant für Besucher ist und für die Kleineren gibt es einen Spielplatz.

Skulpturen und Plastiken bereichern den Schlosspark

Ida von Lüttichau, die das Schloss als Sommersitz genutzt hat, galt als bedeutende Person der Zeitgeschichte, die das kulturelle Leben Sachsens beeinflusst hat. Das sollte auch bei der künftigen Nutzung eine Rolle spielen. Ein erstes Kunstprojekt soll schon in wenigen Wochen im Schlosspark Gestalt annehmen. Es handelt sich um Skulpturen des Bautzener Bildhauers Horst Weiße. Er hinterließ eine umfangreiche Sammlung. Seine Kinder leben beide in Sebnitz und haben der Stadt Hohnstein einen Großteil der Plastiken als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. Sechs größere Skulpturen sollen im Schlosspark aufgestellt werden. Alle anderen kleineren Plastiken im Schloss als Ausstellung.

Das soll so schnell wie möglich umgesetzt werden. Im kommenden Jahr plant die Stadt dann eine Sonderausstellung, weil der 1993 verstorbene Künstler dann 100 Jahre alt geworden wäre. Darüber hinaus gibt es weitere Ideen, wie zum Beispiel ein Deutsches Schreibmuseum und Ähnliches. Ziel ist es außerdem, Ida von Lüttichau stärker in den Mittelpunkt zu rücken, etwa ihre Freundschaft mit dem Komponisten Richard Wagner. Dazu wird die Interessengemeinschaft Kontakt mit den Wagner-Stätten in Graupa aufnehmen.

Bauliche Veränderungen sollen auch Einnahmen bringen

Im Schloss befinden sich insgesamt zehn Wohnungen. Nur vier Wohnungen davon sind noch belegt. Aufgrund des niedrigen Standards wird es keine Neuvermietung geben. Außerdem befindet sich noch der Kindergarten im Erdgeschoss sowie die Turnhalle. In dem endgültigen Konzept sollen dann konkrete Umbauten festgelegt werden. Mithilfe des Leader-Programmes soll das Vorhaben finanziert werden. Als Erstes wird nun im Rahmen einer Diplomarbeit der bauliche Zustand des Gebäudes untersucht und ein Grundriss angefertigt. Dieser soll Auskunft über die historische Raumstruktur geben, welche wieder hergestellt werden soll, um unter anderem auch Fläche für Ausstellungen zu bekommen. Im Obergeschoss könnten Ferienwohnungen ausgebaut werden, die dann zur weiteren Finanzierung des Schlosses mit beitragen sollen.