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Was passiert mit dem Lugturm?

Arbeiten im Umfeld des Turmes lassen aufhorchen. Doch die Pläne des privaten Eigentümers sind unbekannt.

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Von Heike Sabel

Heidenau. Sträucher und Wildwuchs wurden abgesägt und beseitigt. Und schon mutmaßten Spaziergänger, es werden illegal Bäume gefällt und der Lugturm in Heidenau-Gommern wird abgerissen. Weder das Eine noch das Andere sei der Fall, sagt die Stadt, nachdem sie vor Ort war. Sträucher dürfen auch ohne Genehmigung das ganze Jahr geschnitten werden. Baumfällungen, die einer Erlaubnis bedurft hätten, habe man nicht festgestellt, sagt die stellvertretende Bürgermeisterin Marion Franz. Auch der Turm stehe noch. Er könne nicht einfach so abgerissen werden, auch wenn er in jämmerlichen Zustand ist, der Denkmalschutz verbietet das.

Was der private Eigentümer jedoch tatsächlich vor hat, ist nicht bekannt. Es liegt in der Stadt kein Bauantrag vor, auch ein Vorbescheid ist nicht beantragt. Ein Weiterverkauf ist ebenfalls nicht bekannt. Was aus dem Balkon von Heidenau wird, ist also offen. Zumindest für die Stadt, die Spaziergänger und Anwohner.

Der Lugturm wurde 1880 – andere Quellen sagen 1888 – vom Niedersedlitzer Gebirgsverein errichtet und war lange ein beliebtes Ausflugsziel. Doch bereits 1938 musste der Lugturm aufgrund seiner Baufälligkeit gesperrt werden. Dennoch kamen immer noch viele Menschen hier her, denn man hat einen schönen Blick ins Tal sowie auf die andere Elbseite, bis nach Dresden und in die Sächsische Schweiz. Am Fuße des Turms gab es zwei Gaststätten, die Lugschänke und den Gasthof Lugturm. Beide wurden nach Bränden abgerissen. Die Schänke war nach dem Zweiten Weltkrieg vom Elbtalwerk als Lehrlingswohnheim genutzt worden und verschwand nach 1990. Der Gasthof wurde schon eher nach zwei Bränden abgerissen. Geblieben sind die Erinnerungen nicht nur der Gommerschen Einwohner.