Merken

Was hupt, pfeift und piept denn da?

Wird ein Patient auf der Intensivstation behandelt, sind dessen Angehörige verängstigt. In einer Vorlesung sollen diese Sorgen genommen werden.

Teilen
Folgen
© dpa

Von Heike Heisig

Leisnig. Ängste und unangenehme Gefühle werden oft geweckt, wenn Angehörige erfahren, dass Verwandte oder Bekannte auf der Intensivstation liegen. Denn ein Aufenthalt auf dieser Station – kurz ITS genannt – ist meist mit einer unabwendbaren, lebensbedrohlichen Krankheit verbunden. „Aber so erschreckend die Situation im ersten Moment auch scheint – bei einer intensivmedizinischen Behandlung steht vor allem im Mittelpunkt, den Patienten mithilfe einer intensiven Überwachung, Betreuung und Therapie zu stabilisieren, seinen Zustand zu verbessern und auf den Weg der Genesung zu bringen“, erklärt Dr. Jan-Jakob Meyer, Chefarzt für Anästhesie, Intensivmedizin, Schmerztherapie und Palliativmedizin an der Helios Klinik Leisnig.

Erforderlich wird die Betreuung eines Patienten auf der Intensivstation immer dann, wenn dieser eine intensive Überwachung und Behandlung benötigt. Das kann zum Beispiel nach einem akuten Notfall, bei einer chronischen Erkrankung, die sich verschlimmert, nach einem Unfall oder einer Operation der Fall sein. Auch wenn Patienten beatmet werden müssen, werden sie auf der Intensivstation betreut. „Die räumliche und technische Ausstattung einer Intensivstation unterscheidet sich sehr von einer normalen Krankenstation“, erklärt Dr. Meyer. „Es gibt zahlreiche Geräte, die Körperfunktionen wie Blutdruck, Sauerstoffgehalt, Herzrhythmus und Körpertemperatur des Patienten kontrollieren, um gegebenenfalls schnell eingreifen zu können, es herrscht meist große Betriebsamkeit“, so der Intensivmediziner weiter.

Hinzu kommen Beatmungsgeräte mit Schläuchen, elektronisch gesteuerte Spritzenpumpen, über die Schmerzmittel und Medikamente verabreicht werden können und viele andere Geräte zur Überwachung, Untersuchung und Behandlung. „Diese Geräte machen natürlich Geräusche, sie blinken und piepen, es zischt und pfeift und der Patient wirkt hinter all den Schläuchen oft ziemlich verloren. Dass das alles Angst macht, ist nachvollziehbar“, äußert sich Dr. Meyer verständnisvoll. „Daher ist es wichtig, dass wir sowohl die Patienten als auch die Angehörigen aufklären und erklären, was auf einer Intensivstation passiert, um diese Ängste und Sorgen abzubauen. Denn am Ende geht es allein darum, den Patienten beim Gesundwerden zu helfen und wieder fit zu machen.“ Unter dem Motto: „Was hupt und pfeift und piept denn da?“, erklärt Dr. Jan-Jakob Meyer, was auf einer Intensivstation passiert. (DA/br)

Termin: Mittwochsvorlesung am 20. Juni, 17 Uhr, Helios-Klinik Leisnig, Colditzer Straße 48.