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Dohna prüft Schulneubau

Die Oberschule muss Schüler wegschicken. Die Grundschule hat erstmals drei erste Klassen. Die Stadt hat nur eine Lösung.

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© Archivfoto: Frank Baldauf

Von Heike Sabel

Dohna. Schulleiterin Antje Ambos könnte eigentlich jubeln. In der Dohnaer Oberschule melden sich viele Fünftklässler an, die eigentlich aufs Gymnasium gehen dürften. Doch die Freude bei Leiterin und Schülern wird getrübt, denn so viele Kinder können nicht aufgenommen werden. Auch die Grundschüler werden mehr. Weil sich Grund- und Mittelschule in einem Gebäude befinden, prüft die Stadt nun, ob sie eine neue Grundschule baut. Für diesen Fall will sie sich einen Teil der Gartensparte Am Kahlbusch reservieren. Das sorgt für viele Debatten. Nicht nur bei den Gärtnern.

Die Situation in der Oberschule: Bald auch Dohnaer wegschicken

80 Kinder wollen im neuen Schuljahr in Dohna in die fünfte Klasse gehen. Etwa 30 werden wahrscheinlich weggeschickt, weil nur für zwei Klassen, also maximal für 54 Schüler Platz ist. Derzeit werde noch geprüft, ob eine dritte fünfte Klasse hinzukommt. Aus Sicht von Antje Ambos gehe das aber praktisch gar nicht.

Werden – wie in den vergangenen Jahren – Kinder weggeschickt, sind es bisher die aus Nachbarorten, sagt Bürgermeister Ralf Müller (CDU). Doch er könne nicht ausschließen, dass es eines Tages auch einheimische Kinder trifft. „Oh Gott“, sagte eine Kahlbusch-Gärtnerin in der Versammlung am Dienstag dazu. Die Dohnaer sind schon jetzt betroffen, wenn sie vom Gymnasium oder einer Förderschule zurück in die Oberschule wollen, oder wenn sie neu in die Stadt ziehen. Dann nämlich hat die Oberschule keinen Platz, denn die Klassen sind schon voll belegt. Das wiederum ist auch nicht erstrebenswert.

Schulleiterin Antje Ambos will zudem auf selbstorganisiertes Lernen und Inklusion setzen. Das heißt, auch behinderten Schülern die Möglichkeit geben, an der Schule zu lernen. Und dafür braucht sie ebenfalls Platz – für Schüler und Lehrer.

Die Situation in der Grundschule: So viele Schüler wie noch nie

So viele Grundschüler wie dieses Jahr hatte Dohna noch nie. Deshalb wird es im neuen Schuljahr wahrscheinlich erstmals drei erste Klassen geben. Schon voriges Jahr war das erwogen worden, was weniger Schüler pro Klasse zur Folge gehabt hätte. Auf Dauer haben aber drei Klassen pro Jahr keinen Platz in der Schule. Mehr Schüler heißt auch wieder mehr Bedarf im Hort. Also noch eine weitere Herausforderung.

Die Situation in Zukunft: Fahren oder bauen

Im Bereich Heidenau, Dohna, Müglitztal gibt es perspektivisch jeweils eine Oberschul- und eine Grundschulklasse mehr, sagt Müller. Die Frage werde sein wo. Dohna bringt sich aus zwei Gründen ins Gespräch: Weil Heidenau und die Mühlbacher Grundschule keine Reserven haben. Und weil die Dohnaer Schüler zu Pendlern werden, wenn die Stadt nicht selbst baut. Das wollen weder Müller noch die Eltern.

Ob und wann in Dohna gebaut wird, ist offen, weil von Fördermitteln abhängig. Müller spricht derzeit mit den Behörden.