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Wandertag für Freundschaft und Natur

Die deutsch-tschechische Freundschaftswanderung steht bevor. Organisator Klaus Fiedler erklärt, was Teilnehmer erwartet.

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© privat

Von Nancy Riegel

Herr Fiedler, die deutsch-tschechische Freundschaftswanderung geht dieses Jahr in ihre 13. Auflage. Was genau ist das Besondere an der Tour?

Die Wanderung ist als Werbung für ein gemeinsames Weltnaturerbe-Gebiet Sächsisch-Böhmische Schweiz entstanden. Als klar wurde, dass dieses Vorhaben aus verschiedenen Gründen nicht machbar ist, haben wir die Wanderung als Freundschaftswanderung fortgesetzt. Sie soll darauf aufmerksam machen, dass das Grenzgebiet der Sächsisch-böhmischen Schweiz nicht nur einen einheitlichen Naturraum bildet, sondern auch von einer über Jahrhunderte gemeinsam gewachsenen Kultur geprägt ist. Für die Verständigung über die Grenze hinweg wird heute viel zu wenig getan. Die Freundschaftswanderung will einen kleinen Beitrag leisten, Gemeinsamkeiten zu entdecken und zu leben.

Warum sollte man mitwandern?

Die Wanderung ist eine Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen und Neues zu entdecken. Die Organisatoren, zu denen auch die Nationalparkverwaltung Böhmische Schweiz gehört, wollen Verständnis für die Natur wecken. Viele schimpfen auf den Nationalpark und die Schutzgebiete, vor allem, wenn eigene Interessen berührt sind. Aber sie verkennen dabei, dass die Natur hier in der Sächsisch-böhmischen Schweiz der größte Schatz ist, den es für die nächsten Generationen zu bewahren gilt. Dafür möchten wir mit der Wanderung Verständnis wecken.

Inzwischen geht es bei der Wanderung aber um mehr als die Natur …

Das ist richtig. Es ist seit dem vergangenen Jahr auch ein Kultur-Erlebnis eingebunden. Dieses Mal werden wir die Kirche in Papstdorf besuchen. Pfarrer i. R. Albrecht Gühne wird den Teilnehmern die schöne spätbarocke Kirche zeigen, und wir werden auch Orgelmusik hören.

Zur Wanderung laden Sie auch immer wieder Politiker persönlich ein. Wie ist die Resonanz?

Sehr unterschiedlich. Ich habe schon im Januar Sachsens stellvertretenden Ministerpräsidenten Martin Dulig von der SPD eingeladen, ebenso Umweltminister Thomas Schmidt von der CDU. Von beiden kam leider eine Absage. Dabei wäre es so wichtig, dass die Minister die Gelegenheit nutzen, auf solch einer Wanderung ungezwungen mit Menschen ins Gespräch zu kommen, die etwas übrig haben für Natur und Umwelt. Auch war es mein Wunsch, dass die Oberbürgermeister der Partnerstädte Pirna und Decin sowie der Pirnaer Landrat Michael Geisler dabei sind. Das ist leider wieder einmal nicht gelungen. Umso mehr freue ich mich aber über die Zusagen, so von Almut Thomas, der Landesvorsitzenden der Naturfreunde Sachsen, und von der neuen tschechischen Generalkonsulin Marketa Meissnerova, die mit Kind und Kegel dabei sein wird.

Nimmt man das Thema in Tschechien ernster als hier im Landkreis?

Das ist eine schwierige Frage. Ich habe schon den Eindruck, dass den Menschen an der Basis das Thema Verständigung wichtiger ist als den Politikern hier im Landkreis und in Sachsen.

Sie haben noch gar nicht verraten, wohin die Tour dieses Jahr führt.

Start der Wanderung ist am 15. September um 9.30 Uhr auf dem Vorplatz des Nationalparkbahnhofs Bad Schandau. Wir wandern über Kleinhennersdorf auf den Papststein und anschließend nach Papstdorf. Wie immer werden Geologie und Natur entlang der Route erläutert, zum Abschluss gibt es gegen 16 Uhr in der Papstdorfer Kirche für jeden Mitwanderer eine Urkunde.

Das Gespräch führte Christian Eißner

Ein Flyer ist erhältlich im SPD-Bürgerbüro Pirna, Breite Straße 12, oder per E-Mail: [email protected]